4 auf einen Streich: Woman, Ásgeir, Gorillaz, Nihils
4 neue Scheiben, die wir für euch durchgehört haben:
Woman – Happy Freedom (12.05.2017)
(Jakarta/Rough Trade)
Wenn der Produzent von Bilderbuch, Zebo Adam, ein neues Projekt am Start hat, muss auf jeden Fall erstmal aufgehorcht werden. Woman, das sind drei Jungs aus Köln, können mit ihrem Debut „Happy Freedom“ dann auch auf vollster Linie überzeugen. Elektronischer, psychadelischer, Pop mit Disco und RnB Einflüssen. Verdammt viele Genres, die da in den 10 Tracks verarbeitet werden. Das gelingt allerdings spielend und hört sich sehr gut an. (jr)
Ásgeir – Afterglow (05.05.2017)
(Embassy of Music/Warner)
Was für ein wunderschönes Album! 5 Jahre musste man warten, bevor man neues Material vom Isländer Ásgeir hören durfe. „Afterglow“ entschädigt für jede Sekunde! Ásgeir, der in seiner Heimat mehr Platten verkauft als Björk und Sigur Ros, kehrt dem Folklastigen Akustiksound des Erstlingswerks ein wenig den Rücken und besticht durch melancholisch-melodische Elektroklänge. Wie auch beim Vorgänger, wurde hier die ganze Familie mit in den Prozess eingebunden. Von Vater Einar Georg Einarsson stammen z.b. alle Texte. Unbedingt kaufen! Und am besten die Deluxe Limited Edition, denn nur so kommt man in den Genuss seiner Coverversion vom Pixies-Hit „Where is my Mind?“ (jr)
Gorillaz – Human (28.04.2017)
(Parlophone UK)
Gut, mittlerweile hat wahrscheinlich jeder das neue Gorillaz Album gehört. Teilweise wurden ja die Tracks auch schon vor Wochen veröffentlicht und vorgestellt. Ein Animationsfilm, eine abgefahrene Website, ein Gig an einem geheimen Ort usw. Es wurde viel aufsehen um die Veröffentlichung gemacht. Ich hab mir das Album in den letzten Wochen mehrfach angehört und bin nicht ganz sicher, ob ich es gut oder schlecht finden soll. Es sind einige sehr gute Tracks dabei, wie z.b. Saturn Barz oder She´s my Collar. Und es gibt auch wahnsinnig viele großartige Gastmusiker wie De La Soul, Vince Staples, Grace Jones, Mavis Staples und viele mehr. Aber irgendwie stimmt das Gesamtergebniss nicht. Es werden einfach zu viele Gernres zusammengemixt. Also wollte man zu viel für ein Album. Reicht leider nicht an frühere Werke heran. Schade! (jr)
Nihils – Perspectives (28.04.2017)
(UAF Music)
Hui, ist das schon wieder zwei Jahre her, dass ich die drei Jungs in dem „5 Fragen an“ vorgestellt habe. Hätte ich nicht gedacht, denn ihre Musik ist bei mir präsenter mehr denn je. Vielleicht auch weil am 28.04. ihr Debütalbum „Perspectives“ erschien. Nihils haben ihren Stil weiterentwickelt und sind sich dennoch treu geblieben. „Dreaming“ klingt glatt produziert, radiotauglich und passend für eine TV Kampagne und dennoch hat es Charakter. Wenn es eine Art Song gibt, die ich nicht mag, dann die aalglatten und „Dreaming“ gehört da gar nicht in diese Kategorie mit rein. Ganz im Gegenteil – manche Elemente wiederholen sich, tauchen an anderen Stellen wieder auf oder neue Melodien stoßen dazu und sorgen für eine musikalische Überraschung. So geht es mir mit den restlichen Songs auch.
Schade, dass mein Favorit „Help Our Souls“ es nicht aufs Debüt geschafft hat, hätte aber beim Durchhören nicht mit den anderen Songs harmoniert. „Persprectives“ ist ein sehr gutes erstes Album! (mp)
// Text: Jens Riedel, Matilda Pfeil / Cover: Pressefreigaben //