Gehört / Musik

BEST OF 2020 – ALBUM

Wir haben für euch auf den Punkt gebracht, was bei uns diese Jahr auf Rotation gelaufen ist. Hier kommen unsere Lieblingsplatten des vergangenen Jahres.

Fontaines D.C. – A Hero´s Death
Believe the hype, tolles Album. Die etwas ruhigeren Songs („You Said“ „Oh Such A Spring“ oder „Sunny“) haben bei mir etwas gebraucht, sind dann aber ebenfalls mit aller Wucht (an)gekommen und reihen sich in ein grandioses Gesamtwerk ein. (dl)

Ásgeir – Bury The Moon
Ein kleines Sommerhaus während des isländischen Winters und das was Ásgeir draus gemacht hat. Spätestens wenn bei 2:06 des zweiten Albumsongs „Youth“, den er zusammen mit seinem Vater geschrieben hat, dieser gar zauberhaften Bläsersatz einsetzt, lässt einen „Bury The Moon“ nicht mehr aus seinen Fängen. (dl)

Glass Animals – Dreamland
Glass Animals erfinden sich auf ihrem Drittwerk musikalisch nicht wirklich neu, aber genau das gefällt mir in diesem Fall. Textlich betrachtet allerdings werden aus den fiktiven Inszenierungen der Vorgänger innerste Reflexionen und die Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Welt. Gefällt mir ebenfalls. (dl)

JFDR – New Dreams
Jófríður Ákadóttir kann fast schon veröffentlichen, was sie will, ich mag es. Ihre neue JFDR-Platte „New Dreams“ ist dabei ein besonders schönes Ding geworden. Elektronischer Minimalismus, wie man ihn von manch einem Samaris-Song kennt, trifft auf fragilen Indie-Folk und diese so besondere Stimme der Protagonistin. Highlight: der vierte Song „My Work“. Traurig-schöner geht es nicht 2020. (dl)

Wolf & Moon – Follow The Sign
Live habe ich das niederländisch-deutsche Duo bisher recht Songwriter-fokussiert erlebt. Die gerne mal zitierte Nähe zu The xx-esken Klangstrukturen plus ein leichter Hang zum Experiment ist es aber, was ihr neues Album „Follow The Sign“ zu einer echten Perle macht. Wunderschöne, ruhige Winterplatte. (dl)

——————————————————————————–

Akne Kid Joe – die große Palmöllüge
Straight outa Südstadt in die deutschen Charts. Die unglaublich sympathischen (und trinkfesten) Nürnberger Punks haben mit diesem Album das erste Highlight des Jahres geschaffen. Feiner Humor trifft auf eingängige Riffs und außerdem haben sie dieses Social Media Game echt verstanden! (sst)

Die Ärzte – HELL
Die beste Band der Welt ist zurück und seit langem gefällt es mir auch mal wieder. Auch wenn es nicht an die alten Sachen (sowohl vor 1990, als auch die ersten Alben danach) ran reicht, so ist es doch ein ziemlich solides Album und hat meine alte Ärzteliebe wieder geweckt. (sst)

The Screenshots – 2 Millionen Umsatz mit einer einfachen Idee
Die Screenshots verfolge ich via Twitter schon lange und bin da quasi early adopter. Das aktuelle Album geht schön auf die zwölf und die Texte haben es in sich. Kann man jedem nur ans Herz legen. (sst)

Taylor Swift – Folklore
Das mag den einen oder anderen jetzt etwas erstaunen. Aber Taylor Swift hat mit diesem Album das beste Indiealbum des Jahres geschaffen, das eigentlich gar nicht indie sein will. Die Handschrift von Justin Vernon (Bon Iver) und Aaron Dessner (The National), die das Album produziert haben, ist klar erkennbar und es passt einfach wunderbar in die aktuelle Zeit. Nicht zwingend radiotauglicher, aber wunderbar melancholischer Pop. (sst)

JFDR – Dream On EP
Seit ner Woche auf dem Markt ist die neue JFDR EP nicht mehr aus meiner Playlist wegzudenken. Beim letztjährigen Iceland Airwaves in den Sound verliebt und dabei geblieben. Einfach nur schön! (sst)

——————————————————————————–

Phantogram – Ceremony
Seit dem Phantogram vor vielen Jahren, 2009 genauer gesagt, ein Gastspiel im Stereo gaben, hat mich die Band nicht mehr losgelassen. Das Duo aus New York trifft so ziemlich genau meinen Geschmack und hat nach längerer Pause 2020 das Album Ceremony veröffentlicht. (jr)

Moses Pelham – Emuna
Ja, Moses Pelham. Ich weiß auch nicht, wie ich das erklären soll. Vielleicht weil ich den guten, vor seiner Musikkarriere, als er 14 war, mal in der damaligen Resi bei nem Battle-Rap-Contest kennenlernen durfte. Kurz darauf hat er sein erstes Album Raining Rhymes veröffentlicht. Damals noch auf englisch. Oder weil sie damals mit Direkt aus Rödelheim als erstes einen Gegenpool zu den immer freundlichen und nette Fanta 4 (die ich allerdings trotzdem auch verehre) im Deutsch-Rap waren. Oder weil er mit seinen Texten immer ehrlich ist und mich irgendwo ganz tief innen immer erreicht. Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich jede Veröffentlichung von ihm extrem feier. (jr)

Howling – Colure
Der Australier Ry Cuming alias Ry X und der Deutsche Frank Wiedemann, ein Teil des Duos Âme, haben mit Colure bereits ihr zweites Album nach Sacred Ground zusammen als Duo Howling veröffentlicht. Wunderschöner minimalistischer Electro zum Träumen und Tanzen und zum für ne gute Stunde in einer anderen Welt zu versinken. (jr)

Kitschkrieg – Kitschkrieg
Um das Wortspiel perfekt zu machen: Kitschkrieg haben im deutschen Hip-Hop neue Standards gesetzt, was Produktion und Beats betrifft. Das Produzententrio hat auf ihrem Album jede Menge großartiger Musiker für noch großartigere Songs versammelt. (jr)

Fynn Kliemann – POP
Dieser Fynn Kliemann ist schon ein Phänomen und Tausendsassa. Und singen kann er auch noch. Sein zweites Werk Pop steht dem ersten in nichts nach und hat wunderschöne Texte in noch wunderschöneren Songs. Schade, das er nicht auf Tour gehen möchte. (jr)

Woodkid – S16
Puh. 7 Jahre musste man auf ein neues Album des Franzosen Yoann Lemoine alias Woodkid warten. Das war gemein. Sein erstes, und vor allem die dazugehörigen Live-Shows, waren unfassbare Erlebnisse. Und eigentlich hätte ich ihn jetzt im Januar auf seiner Tour wieder gesehen. Das wird wohl jetzt erst mal leider nichts. Das neue Album ist mindestens genauso fantastisch wie das erste. Und vor allem auch sehr melancholisch, was ja gerade gut zur Gesamtstimmung passt. (jr)

Prince – Sign O The Times (Remastered)
Ok, das ist gemein. Ist ja eigentlich ein sehr altes Album. Von 1987 genauer gesagt. Und deshalb fällt es hier etwas aus der Reihe. Aber mit der Neuveröffentlichung als 8er Boxsets mit Remixen und auch ganz vielen bisher unveröffentlichten Songs aus dieser Zeit, und natürlich vor allem auch mit dem Original-Album, das auf Hochglanz poliert wurde und in den letzten 33 Jahren nichts von seiner Großartigkeit eingebüßt hat, kann das schon durchaus auch hier in diese Aufzählung. Und vor allem auch deshalb, weil ich keinen Musiker jemals so verehren werde wie Prince (jr)


// Text: David Lodhi / Simon Strauß / Jens Riedel //