Live / REIN & RAUS

Der etwas andere Konzertnachbericht

Angefangen hat das irgendwann im Mai oder Juni 2019. An einem lauen Sommerabend am Nürnberger Stadtstrand. Da saßen wir bei dem ein oder anderen alkoholischen Getränk zusammen und philosophierten über alle möglichen Dinge. Irgendwann kam das Gespräch auf Konzerte und auch darauf, das ja TOTO demnächst in München beim Tollwood spielten. Toto und Africa. Ein Song, der seit einigen Jahren regelmäßig für extatische Jubelausbrüche bei uns im Club Stereo sorgte. Und plötzlich waren 3 Tickets im Warenkorb bei Eventim. Als es dann soweit war, und die Fahrt im Zug anstand, die natürlich auch mit dem ein oder anderen alkoholischen Kaltgetränk absolviert wurde, wurde mal geschaut, was denn noch so für Konzerte in nächster Zeit waren, die einen interessieren könnten. Schließlich war das grad eine nette Gruppe und genauso plötzlich wie damals am Stadtstrand, waren plötzlich Tickets für Metronomy, Flume und The Libertines gekauft. So schnell konnte man gar nicht schauen. Und so entstand eine kleine Gruppe von Musikliebhabern, die jetzt halt alle paar Tage irgendwo in Deutschland ein Konzert besuchen. Die nächsten stehen mit Liam Gallagher, The 1975 und Mura Masa auch schon fest. Hier jetzt mal eine grobe Beschreibung, was da so in den letzten Wochen alles passiert ist bei den Konzerten.

Wie gesagt, München, Tollwood und Toto waren die ersten am 02.Juli 2019. ist jetzt dann doch schon ein paar Wochen her. Natürlich war das Zelt ausverkauft. Natürlich hat sich eine Gänsehaut nach der anderen ob der Legenden da vor einem auf der Bühne gebildet. Natürlich sind das alles wahnsinnig gute Musiker. Natürlich liefen alle Hits wie Rosanna und Hold the Line. Und natürlich wurde Africa am Ende gespielt. 15 Minuten wurde der Song zelebriert. Unfassbares Erlebnis!

Ein paar Monaten später, am 21. Oktober 2019, stand dann das nächste Konzert in der Münchner Tonhalle an. Metronomy war zu Gast. Es war nicht ausverkauft, aber trotzdem sehr sehr gut gefüllt. Wir standen ziemlich weit hinten am Anfang und irgendwie kam in der ersten halben Stunde nicht wirklich Stimmung auf. Lag vielleicht auch daran, dass der Support, Georgia, fantastisch abgeräumt hat und es da erstmal etwas schwierig war, daran anzuknüpfen. Nach dem Platzwechsel nach weiter vorne wurde es aber deutlich besser (vielleicht lags auch einfach nur am Platz) und das Ende des Konzertes war großartig. Man muss dazusagen, dass wir alle nicht wirklich begeistert von dem neuen Album waren und deshalb auch zum größten Teil nur die alten Hits abfeierten, und die liefen natürlich alle!

Danach standen mit den Leoniden am 22. Oktober und den Orsons am 24. Oktober zwei Konzerte im heimischen Nürnberg an. Beide im Hirsch, beide ausverkauft und beide wahnsinnig gut! Und bei beiden haben es die Barkeeper definitiv zu gut mit uns gemeint… Für das Orsons Konzert gibts HIER einen Nachbericht.

Als nächstes gings am 02. November 2019 nach Frankfurt zu Flume in die Jahrhunderthalle. Dafür hatten wir uns Zimmer in Frankfurt genommen, damit wir danach, es war ein Samstag, auch noch ein bisschen feiern konnten. Die Zimmer waren sehr zentral direkt am Hauptbahnhof und die Jahrhunderthalle ist dann doch schon ein Stück weiter weg. Hin- und Rückfahrt mit dem Taxi: 80 Euro. Egal. Die Jahrhunderthalle war ausverkauft. Klar. Flume spielte nur ein Handvoll Konzerte in Deutschland und das wollen natürlich so viel Leute wie möglich sehen. Aufgrund der Beschaffung alkoholischer Getränke, der stillung der Nikotinsucht und dem drang nach Merchkaufzwang haben wir den Support, Ross from Friends, verpasst. Macht ja nix. Dafür war Flume vor allem optisch ein kaum zu überbietendes Highlight. Unglaublich was da an Licht und Farben auf uns niederprasselte. Und dazu die sphärischen Klänge von Flume machten das Konzert zu einem durchgängigen Reizflash. Überragendes Konzert mit vielen Gastmusikern auf der Bühne!

Wie gesagt, danach wollten wir feiern und haben zufällig im Eingangsbereich der Jahrhunderthalle ein Plakat des Zoom Clubs entdeckt, der sich anhörte, als wäre er der Club Stereo Frankfurts. Also dahin gefahren. Lustigerweise spielten da an dem Abend die Parlotones, die 3 Tage später auch in unserer Homebase, dem Club Stereo, spielten. Scheint, dass wir hier richtig sind. Wir hätten nur das Plakat genauer lesen sollen, den an dem Abend war nach dem Konzert eine RnB, Reggae und HipHop Feier. Naja, nun gut. Ca. 1 1/2 Stunden haben wir das ausgehalten. Die hohen Getränkepreise waren auch nicht unbedingt sympathisch. Aber der Club ist ansonsten sehr schön und durchaus einen Besuch wert. Man muss halt schauen, was gerade für Veranstaltungen sind… Zum Glück wurde schon vor der Fahrt zum Konzert entdeckt, das es an der Hostel Bar Jägerbombs für 3 Euro gab. Das mussten wir natürlich dann auch noch ausnutzen…

Flume

Zoom Club

Ganze 2 Tage später, also am Montag, den 04. November 2019, gings schon wieder nach München zu den Libertines. Wieder in die ausverkaufte Tonhalle. Das gleicht dann schon immer einem Überraschungsausflug, denn man weiß ja aus der Vergangenheit, dass es nicht immer sicher ist, wenn ein Konzert mit Pete Doherty angekündigt ist, ob dieses dann auch stattfindet. Aber wir hatten Glück. Vielleicht lag es auch daran, dass die Band noch ganz am Anfang ihrer Tour stand. Ein paar Tage später in Paris wurde der gute dann wegen Drogenbesitzes verhaftet. Ganze 3 Vorbands waren eingeplant und die frönten alle dem guten alten Britpop, waren aber alle nicht so gut, als das sie in Erinnerung blieben. The Libertines allerdings hatten scheinbar große Lust und haben dann auch noch über 2 Stunden inklusiver Zugaben gespielt. Beim Pete weiß man allerdings nie so genau, wie sein aktueller Gemütszustand ist und ob er einfach nur Lust hat und gut drauf ist, oder ob da andere Dinge im Spiel sind. Der ein oder andere Mikrofonständer ist jedenfalls im Publikum gelandet.

Libertines

Zum Abschluss des aktuellen Konzert-Overflows gings am Donnerstag, den 14. November noch in den Nürnberger Löwensaal zu Hip-Hop Legende Xzibit. Gutes Konzert. War schön, mal einen der alten Haudegen aus meiner Jugend nochmal Live zu sehen. Nur ein bisschen kurz wars. Dafür haben die Support-Rapper alle überzeugt. Hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Neben den ganzen Konzerten im Club Stereo wars das jetzt erstmal bis Anfang Februar mit den Auswärtsspielen. Dann gehts zu Liam Gallagher. Aber da das ganze mit der Truppe auch ziemlich viel Spaß macht, werden da bestimmt noch einige weitere dazukommen in den nächsten Monaten! Irgendwann werd ich davon berichten.

// Text, Videos & Photos: Jens Riedel //