Live / REIN & RAUS

Konzertbericht: Grapell

Dieser Konzertbericht könnte auch als Reisebericht durchgehen. Für manche Konzerte fährt man ja eher mal in die größeren Städte, weil Nürnberg nicht in den Tourplan gepasst hat. Für Grapell, die gerade zum ersten Mal durch Deutschland touren, bin ich nach Windischeschenbach gefahren. Ja, von dem Örtchen habe ich auch noch nix gehört, doch es sollte sich lohnen…

Ich hatte schon in dem „5 Fragen an“ mit den Jungs erzählt, dass mir ihre Musik einfach richtig gut gefällt, geschuldet ist das auch der Pfeil-Arrow Verbindung. Es vergeht fast keine Woche, in der ich nicht Grapell höre und ich wollte wissen, wie die Musik live rüberkommt. Werden sie einen Saxophonisten dabei haben? Ja, werden sie.

Die Venue erinnerte mich an eine alte Scheune. Alte Steinmauern gepaart mit einem Holzfachwerk, eine kleine Bühne und davor zwei Tischreihen. Das Konzert war bestuhlt, hat gepasst, denn im Sitzen kann ich auch tanzen.

So schnell wie ich von den beiden angetan war, so schnell ging das bei dem Konzert. Ab dem ersten Ton, den ich hörte, gefiel mir sehr gut, was ich hörte. Ihre „Love Chamber“ EP kenne ich in- und auswendig. So viel kann ich sagen – „Arrow“ und „Some Places“ klingen live anders. Grapell, auf der Bühne zu sechst, spielen die Titel schneller, betonen manche Wörter anders und bei „Some Places“ lassen sie das Saxophon weg und die Gitarre übernimmt den Part. Anfangs ungewohnt, doch ich mag es, wenn Bands ihren Songs einen Live Stempel verpassen und sie anders spielen.

Die Jungs kommen einfach sehr sympathisch rüber. Als das Publikum nach einer Zugabe verlangte, kamen sie auf die Bühne und meinten, sie hätten keine weiteren Songs zu spielen. Sie seien eine junge Band und da wäre das Repertoire noch nicht so groß. Verständlich. Doch locker ließen wir nicht. Also wurde einfach ein Lied noch mal gespielt. Danach war Schluss, doch die Zugabe Rufe hörten nicht auf.

Windischeschenbach ist im Grapell Fieber und ich bin es immer noch und seit Samstag erst recht. Grapell müssen wieder kommen, denke, da bin ich nicht die Einzige, die dafür ist…

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/ Text: Matilda Pfeil / Bild: Sofie Casserlov /