Konzertbericht: Tristan Brusch
Münchner Freiheit auf Crack
Wenn man Tristan Brusch beschreiben möchte, tut man sich ziemlich schwer. Die Intro beschrieb seinen Stil als „Trashpop“, wobei mir das zu einfach ist. Er bietet zu viel um nur als Trashpop abgestempelt zu werden. Mal ist er Indieschlager, mal ist er Deutschpop, mal erinnert er an alte Deutschrock-Recken wie Grönemeyer und Westernhagen, mal ist er aber auch schlicht und ergreifend Trashpop. Wenn man auf Spotify sein Künstlerradio spielen lässt, kommen dort Indiegrößen wie Drangsal, Faber oder Leoniden. Wo also will man ihn einordnen? Der Indie-Hans-Dampf in allen Gassen? Wahrscheinlich.
Mit seiner tollen Stimme, einem Aussehen, das etwas an Jürgen Vogel erinnert (eigentlich nur die Zähne) und einer unglaublichen Bühnenenergie schafft er es, dass seine Konzerte in Erinnerung bleiben.
Egal ob sanfte Töne, oder ein kinskiesker Ausflug in die Menge, bei „Trümmer“, bei dem zum krönenden Abschluss nur noch ein gebrülltes „du dumme Sau!“ gefehlt hätte. Tristan Brusch schafft es das Publikum für sich zu begeistern.
Zwischen den Songs wurden immer mal wieder Anekdoten zum Besten gegeben, zum Beispiel dass er besonders gut riecht, weil sein Outfit frisch gewaschen ist, oder dass ein Metal-Gitarrist für das Album ein Solo einspielte, aber nicht in den Credits genannt werden möchte, weil das Solo so schlecht ins Stück eingemischt wurde.
Besonders sympathisch fand ich, dass er vor der übrigens sehr guten Vorband BAYUK persönlich auf die Bühne kam um um Ruhe und Respekt für die Vorband zu bitten. Ob dies nur daran lag, dass unter anderem ein alter Schulfreund von Tristan am Mikro stand? Die Menge zollte diesem Wunsch aber durchaus Respekt; musste sich aber auch nicht wirklich anstrengen, denn die Jungs waren wirklich klasse.
Als Fazit kann man sagen, dass ein Abend mit Tristan Brusch es schafft, den grauen Alltag auszublenden, ein breites Grinsen ins Gesicht zu zaubern und beschwingt in die Nacht zu verschwinden.
tristanbrusch.de/
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bayukmusic.com
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/ Text: Simon Strauß /
/ Bilder: Simon Strauß /