Musik

MABADEMO (Juli’16)

Den Einfluss der Eltern nimmt man ja oftmals nicht so war. Oft fällt es einem erst dann auf, wenn man die Gewohnheiten übernommen hat oder darauf aufmerksam gemacht wird. Musikalisch kann man auch ganz schön geprägt werden! Ich hab schon erzählt, wie mich meine Mutter quasi zu The Police genötigt hat. Wie unsere Beziehung ausgesehen hätte, wenn ich die Band auch nicht gut gefunden hätte, ich möchte es mir gar nicht ausmalen…

Eine Band, die fest zu meiner Kindheit gehört wie der Kindergarten, ist Morcheeba. Besonders ihr Song „Rome Wasn’t Built In A Day“. Kein Lied habe ich so oft gehört, wie das hier. Ich wusste nie von wem es ist, habe auch mal die CD verloren und mich wie ein Schnitzel gefreut, als ich sie wieder gefunden habe!

Ihr Album „Parts Of The Process“ habe ich rauf und runter gehört, die CD hat monatelang nicht den CD Player verlassen. Die Lieder kenne ich in und auswendig. Textlich gesehen ist es das englische Gebrabbel, was ich früher eben mitgesungen habe.

Morcheeba als MABADEMO zu küren hatte ich schon vor Monaten vor, doch mir fehlte oft die Muse für einen Artikel bzw. die Leidenschaft für eine andere Band für den Monat war größer. Der entscheidende Groschen fiel als ich „The Sea“ zufällig im Radio hörte und ich auf einer langen Autofahrt mit Mutti laut zu „Rome Wasn’t Built in a Day“ mitsang. Da war es. Das Stückchen Kindheit – dieses wohlige Gefühl. Es zaubert einem ein Grinsen ins Gesicht und macht glücklich. Es ist, wie wenn man etwas isst, was man in seinen jungen Tagen geliebt hat zu essen und der Geschmack sich auf der Zunge verweigt hat. Man weiß einfach, dass es richtig gut ist. Lustigerweise höre ich die Band gar nicht mal so oft, obwohl ich die CD nicht mehr suchen muss. Das Album ist sicher auf dem iPod. Wahrscheinlich möchte ich es nicht übertreiben. Am Ende geht das Gefühl noch verloren…

Dieses kleine Stückchen Kindheit ist goldwert. Vor meinem inneren Auge sehe ich die kleine Matilda, wie sie in ihrem Zimmer laut Morcheeba hört und vor sich hin tanzt. Eine Erinnerung, die immer mit der Musik verknüpft sein wird und ich deswegen nicht vergessen werde.

www.facebook.com/morcheebamusic

/ Text: Matilda Pfeil / Bild: Alex Lake /