Nachbericht: Modular 2017
Letztes Wochenende verwandelten sich der Wittelsbacher Park und das Kongresszentrum in Augsburg wieder für ein paar Tage in ein Festivalgelände. Das Modular Festival stand an. Für uns war André dabei, hier sein Nachbericht
Drei Tage lang gesellte sich hier Jung und Alt zusammen und gab sich entspannt dem Festival-Motto #machhaltwasduwillst hin. Das Angebot war reichhaltig: Von Basar oder Kreativmarkt mit allerlei Kunst über einen Sportpark mit Halfpipe hin bis zu den Bühnen für den musikalischen Teil. Sehr gut gefallen hat mir das es kostenloses Wasser von den Stadtwerken Augsburg gab, das ist bei der Sommerhitze wichtig.
Wie schon vor zwei Jahren, als ich das erste Mal auf dem Modular Festival war, habe ich mich mit einer Freundin unters Volk gemischt, ein wenig der Musik gelauscht.
Den ersten Wurm setzten uns Rikas mit „Tortellini Tuesday“ ins Ohr, wunderbar passende Popmusik für chillige Sommertage.
Volles Kontrastprogramm dagegen auf der Bühne am Turm. Fräulein Brecheisen, ein Augsburger Musikkollektiv, ging ziemlich brachial ran und verkündete „keiner kommt hier lebend raus“. Am Ende haben wir es doch geschafft. Und konnten weiter übers Gelände wandern.
Zum Beispiel zu Wunderwelt. Oder zu den Schönbrunner Gloriettenstürmern. Allein der Name deutet schon an in welche Richtung das geht. Natürlich kommen die aus Österreich und haben einen Hang zu Schlager und Volksmusik. Ihre Darbeitung war musikalischer Kitsch vom Feinsten, der bestimmt auch euren Großeltern gefällt. Die beiden Jungs aus Wien verkaufen sich aber auch noch völlig ernst. Das ist ein bisschen wie ein Autounfall, nicht schön, aber man muss aus Neugier hinsehen oder in dem Fall hinhören.
Doch es gibt natürlich auch „normale“ Bands. Endlich Blüte heißt eine davon. Ihre Bühnedeko war dem Bandnamen entsprechend, es gab deutsche Texte und eine musikalische Zeitreise in die 90er. Nice!
The Sensational Skydrunk Heartbeat Orchestra heizten uns dann mit ihrem Ska-Pop ordentlich ein.
Dann kamen die Headliner des Samstagabends: Faber, Leyya, Maeckes, Gurr und Kakkmaddafakka.
Vor kurzem noch Vorprogramm von Kakkmaddafakka, jetzt schon zeitgleich spielender Headliner: die meiner Meinung nach zurecht gehypte Garage-Girl Band Gurr aus Berlin lieferte eine mitreißende Show ab. Das könnte daran liegen, dass die Mädels selbst viel Spaß an ihrer Musik haben und das steckt einfach an!
Zum krönenden Abschluss gab es feinsten Party-Indie-Pop aus Norwegen. Nach den ersten zwei Songs erblickten Kakkmaddafakka in den ersten Reihen einen Fan im Rollstuhl und luden ihn ein gleich mal ein, das restliche Konzert von der Bühne aus zu verfolgen. Feiner Zug und besagter Fan ließ sich nicht zweimal Bitten und wurde prompt samt Rollstuhl freudestrahlend über den Wellenbrecher gehoben. Neben ihren üblichen Hits wie „Restless“ und „Your Girl“ fand sich übrigens auch ein Cover von Haddaways „What is Love“ in der Setlist, die viele zum Mitgröhlen einlud.
NOCH EIN PAAR WORTE ZUM DRUM HERUM
Nach drei Tagen Festival sieht so manches Gelände ziemlich mitgenommen aus, ganz anders im Wittelsbacher Park. 400 Volunteers haben den Park sauber gehalten, es gab keine überfüllten Mülltonnen oder ähnliches. Dafür Respekt, das war top!
Einziger Wermutstropfen des Festivals waren die maßlos überlasteten Toiletten.
Lange Schlangen und Gedränge am frühen Abend, Geschlechtertrennung: Fehlanzeige! Den Mädels schien es ziemlich egal zu sein, welche Toiletten sie okkupieren. Würden sich die Herren selbiges erlauben, wäre der Aufschrei gewiss groß. Liebe Veranstalter, hier müsst ihr unbedingt was tun für nächstes Jahr.
Noch ein paar fotografische Impressionen vom Festival:
http://modular-festival.de/
https://www.facebook.com/modularfestival/
// Text & Bilder: André Prager //