Live / Musik

Nachbericht: The Toten Crackhuren Im Kofferraum im E-Werk

Am 12. Dezember waren The TCHIK, also The Toten Crackhuren im Kofferraum zu Gast im Erlanger E-Werk. André und Begleitungen waren vor Ort und haben uns ihre Eindrücke geschildert.


Eigentlich sollte der Titel vier alte weiße Männer und die Crackhuren heißen, einer derjenigen fiel nach dem Schnitzel aus, Nachwirkungen der Weihnachtsfeier vom Vortag, kann man nix machen, dafür ist dann Iris eingesprungen und darf gleich mal anfangen:


Iris: TCHIK in Erlangen – ein kleiner feiner Abriss

Ich schaue mir eigentlich immer gerne Vorbands an, da man zum einen hierbei oft (Roh)diamenten und tolle neue Musik kennen lernt und zum anderen auch einfach um die pre-acts zu supporten.

Genauso waren wir bei crackies‘ pre-act „Liser“, einer jungen Musikerin mit viel Enttäuschung und Wut im Bauch. Die Musik war fett und mitten in die Fresse, technisch und musikalisch eine sehr gute Künstlerin – nur die Texte trafen so gar nicht meinen Nerv. Viel über scheinbar nicht überwundene Themen und grundsätzlich sind andere schuld (mein Empfinden).

Dann kamen kurz drauf endlich die Crackies, in schillernden, weihnachtlichen Kostümen und rissen letztendlich den Saal ab – leider nur der kleine Saal, das nächste Mal dann im Großen. Alle auf der Bühnen schienen mindestens so Spaß gehabt zu haben wie das Publikum. Für die Zugabe wurden sich dann in Wrestling Kostüme geschmissen . Wir haben mit euch getanzt, gesungen und gepogt – einfach den Moment gefeiert. Vielen Dank, liebe Crackies!


Micha: Ich hole mir da mal schnell ein paar neue Ohrwürmer…

Irgendwo hatte ich schon mal was von diesen Crackhuren gehört. Dies aber nicht weiter vertieft. Aber wenn der Kumpel meint, das passt schon, kann man sich das ja mal geben. Außerdem gehen wir vorher zum Schnitzel essen. Soll wohl eines der Besten in Erlangen sein. War es auch!

Das mit der Vorband war dann aber eher so semi gut. Ich hab absoluten Respekt davor, sich alleine auf eine Bühne zu stellen, zum Aufwärmen… Aber bekommt man jemanden mit deprimierenden Texten aufgewärmt? Vielleicht aber auch ein bewusstes Kontrastprogramm zu dem was da noch kommen sollte…

Denn da standen nun diese Kombo aus Crackhuren und Band auf der Bühne und haben die Hütte mal so richtig abgerissen! Ich hatte keine Erwartungshaltung, aber wenn ich eine gehabt hätte, wäre diese übertroffen worden!

Der Saal war nicht groß, sowas mag ich aber auch mal. Macht das Ganze persönlicher. Und das haben diese ausdrucksstarken Damen wirklich geschafft! Ob direkt in der Mitte des Publikums oder auch beim Händeschütteln, eingebaut in das gerade wiedergegebene Lied. Sehr stimmig alles.

Einzig das wiederholt belehrende in den Pausen stellte für mich ein kleinen Bruch dar. „Nur ja, heißt ja.“ Botschaft ist richtig und wichtig, aber da ist manchmal weniger mehr.

Die Musik hat mich sehr gut abgeholt. So gut sogar, dass mir noch Tage später Songfetzen im Ohr hängen, die ich nicht los werde, ohne nochmal reinzuhören… Kompliment!

Man könnte auch sagen, die Crackhuren haben mich erfolgreich angefixt und ich werde mir bei der nächsten Tour wieder meine Dosis abholen!


Frank: Einmal am Bahnhof falsch abgebogen und schon wieder bei den Crackhuren gelandet… Sorry, schwer sich Sprüche zu verkneifen bei dem Namen. Die Mädels und Jungs auf der Bühne machen einfach Spaß! Eine locker, flockige Weihnachtssause und eine tolle Show, die mitreißt. Es ist der eine oder andere Ohrwurm dabei und der Rest der Songs ist einfach nur lustig. Manchmal mit Botschaft, die beim Zielpublikum voll einschlägt, und manchmal einfach nur for Fun. Die kleine aber feine Location und die Preise waren genau richtig und sorgten für kurze Wartezeiten an der Bar und Garderobe. Fazit:

Wenn man einen Teil seines Geldes in die Crackhuren investiert, kann man den Rest ohne schlechtes Gewissen verprassen.


André: Ich kann mich nur meinen Vorredner*innen anschließen, ein rauschendes Fest was The Toten Crackhuren da aus dem Kofferraum gezogen haben: Die Bühne festlich geschmückt, ab Minute 1 wird abgerissen. Ich hatte mächtig Spaß, das Konzert fotografisch festzuhalten, nach drei Songs Kamera weg und genießen, der ein oder andere Schnappschuss musste zwischendurch dann doch sein.

Liser hat meines Erachtens ganz gut eingestimmt, aber vermutlich war ich, im Gegensatz zu meinen Begleitungen, weniger auf die Texte fokussiert. Ich hab einfach nur die Stimmung aufgesogen und die war im gesamten Club schon auf einem guten Level um ready für den Hauptact zu sein.

Highlight 1 war die Wall of Love mit vielen Handshakes, Highlight 2 die wohl schönste Version von Wham „Last Christmas“ die ich jemals gehört hab.

Kurz und Knapp: Jederzeit gerne wieder, auch ohne Weihnachtskontext, Hauptsache Crackhuren-Action.

// Text & Bilder: André Prager //