Live / Musik

Vorbericht: Reeperbahn-Festival 2024

Hamburg steht vor der Tür. Das Reeperbahn-Festival geht in die nächste Runde. Wir sind natürlich wieder dabei und ich versuch so viel wie möglich aufzusaugen und an euch weiterzugeben. Wird nicht einfach 🙂


Nächste Woche ist es schon wieder so weit. Eines unserer Lieblingsfestival findet statt. Im Herzen Hamburgs auf der Reeperbahn. Dieses Festival ist immer etwas ganz Besonderes. Zum einen, weil sich da wirklich die komplette Musikbranche trifft für ein paar Tage und sich am meisten selbst feiert. Verdient übrigens. Was die alle über das Jahr hinweg leisten, ist schon fantastisch. Dazu kommt natürlich auch das Ambiente der Reeperbahn. In jeder noch so kleinen oder verrückten Location findet irgendwas statt. 4 Tage lang. Und man kann so viele unglaublich gute Künstler und Künstlerinnen entdecken. Das Reeperbahn-Festival ist vor allem ein Showcase-Festival, wo sich viele Neue Künstler und Künstlerinnen und alle anderen vorstellen und einem breiten Publikum präsentieren. Gespannt sein darf man auf jeden Fall, wer dieses Jahr als Überraschungsgast irgendwo auftaucht. Letztes Jahr hat K.I.Z kurzfristig ein kleines, großartiges Konzert gespielt. Das Jahr davor Kraftklub.

Es gibt so unfassbar viel zu entdecken und leider ist natürlich auch vieles gleichzeitig und man muss sich früh entscheiden, was man sehen will und wo man hingeht. Man kann sich aber natürlich auch treiben lassen und einfach schauen, was der Tag so bringt. Ich probier mal wieder, mich ausgiebig vorzubereiten, wobei das mit dem ganzen Stress, der sonst noch sie ansteht aktuell nicht leicht ist. Ich versuch euch hier einfach mal die Acts vorzustellen, die ich mir (hoffentlich) ansehen werde. Viele davon tauchen hier auch schon länger in verschiedenen Rubriken wie den Geschmacksfragen oder Neue Musik auf.


Mittwoch:

In der App als meine Favoriten hab ich heute markiert: Ami Warning, C’est Karma, Leyya, Modular, Willow Parlo, Bon Jour, frytz, Brew Berrymore, Rachel Chinouiri, Judi & Chocho, Kapa Tult, Joy Bogat, Dilla, jolle und Salomea. Dazu die Opening Show und natürlich jeder Menge Showcases und Netzwerktreffen. Das ist erst der Mittwoch. Vieles davon ist gleichzeitig und mit viel Glück spielen einige davon auch noch an den anderen Tagen und ich schaffs irgendwie, sie da zu sehen. Oder ich schau mir die ersten 15 min. an und renn dann in die nächste Location. Wie auch immer. Sportlich wirds auf jeden Fall. Und das an jedem Tag. Dazwischen noch quatschen, essen, trinken und schlafen. Wobei das trinken auch währenddessen geht. Irgendwie. Die Spielstätten wären Häkken, Operettenhaus, N-Joy Reeperbus, Grünspan, Prinzenbar, Festival Village (da ist vermutlich auch wieder der Fritz Bus, da gibts die besten Drinks ;)), 25 Club, Indra, Spielbude, Molotow, Mojo Jazz Cafe, UWE usw. Unbedingt sehen will ich heute Ami Warning, Cest Karma, Leyya und Salomea. Die haben Priorität. Ich werd versuchen von allem Bilder und Videos zu machen. Die seht ihr dann auf unserer Insta-Seite. Das ist übrigens nur ein sehr kleiner Teil des kompletten Line-Ups. Eigentlich schon verrückt, wie viele KünsterInnen und Acts hier spielen. Und extrem schade, dass man so viele verpasst. Vielleicht bleibt ja auch irgendwo wieder Zeit, sich auch mal andere anzusehen als die man vorhat. Insgesamt spielen dieses Jahr übrigens bisher 236 KünstlerInnen bei RBF…

Donnerstag:

Heute auf dem Plan: Tribe Friday, Sion, Marie Curry, Steintor Herrenchor, Soft Launch, Juli, Benjamin Amaru, Moonchild Sanelly, Fil Bo Riva, Isaac Roux, Zimmer 90, Noga Erez, Mighty Oaks, Soffie, Zartmann und wenns am Mittwoch nicht geklappt hat noch Dilla, Joy Bogat, Modular und Salomea. Locations: Spielbude, Festival Village, N-Joy Reeperbus, Knust, Übel & Gefährlich, Headcrash, Grosse Freiheit 36, Stage 15, Mojo Club, Nochtspeicher, Grünspan, Docks, Kaiserkeller, Imperial Theater. Also, das ist schon sehr sportlich alles. Das gute ist, dass alle Locations schnell zu erreichen sind und man nicht länger als 5 bis 10 min. unterwegs ist. Was auch immer schön ist: viele Agenturen laden zu kleinen Treffen ein, um ihre Neuen Künstler zu sehen und hören, und um ein bisschen zu Connecten. Sehr oft auch mit kleinen Snacks und Getränken. Das trifft sich immer ganz gut, weil man dann die Essensgeschichte gleich beim Anschauen von Acts abarbeiten kann und sich so wieder ein wenig Zeit spart. Es geht ja beim RBF gar nicht nur so sehr darum, sich Bands oder KünstlerInnen anzusehen. Viel mehr, Leute zu treffen, zu quatschen, neue Kontakte zu knüpfen, oder auch alte aufzufrischen. Ich werd ganz sicher wieder einige treffen, die ich immer nur jährlich in Hamburg sehe. Und natürlich ist auch das Festivalgelände mit der Reeperbahn ein großartiges Erlebnis.

Freitag:

Am Freitag wirds nicht weniger wild. Heute würde ich gerne sehen: Milan Ring, Leila, Chris De Sarandy, Trentemøller, Pip Blom, Miso Extra, Tigermilch, Serpentin, Streichelt, Olli Schulz, The Lemon Twigs, Henri Purnell, Alli Neumann, Kite, Efterklang, Heisskalt, Tränen, Digitalism und alles, was ich in den beiden Tage vorher nicht geschafft hab, sofern sie nochmal spielen. Die Gerüchte verdichten sich auch immer mehr, das Ennio am Freitag ein Gastspiel geben wird. Zufälligerweise kommt genau an dem Tag auch sein Neues Album raus. Freitag ist besonders, weil mit dem Nürnberger Streichelt auch wieder ein lokaler Künstler beim RBF spielt, was immer schön ist. Die letzten Jahre waren da schon Me & Reas, Ferge X Fisherman und viele mehr. Und natürlich, weil Olli Schulz spielt. Der kam recht spät zum Line Up. Ist natürlich dann schon das 379 mal, aber beim Olli kann man nie was falsch machen. Bei den Locations kommt noch die Elbphilharmonie, das Indra, das Moondoo, die St. Michaelis Kirche und der Bahnhof Pauli dazu. Zu den vielen anderen. Und da hätte ich einige gar nicht besucht. Auch das ist ja mit dass besondere beim RBF. Die Locations. Wunderbar! Das Negative am RBF sind die Hotel- und Zimmerpreise. Naturgemäß sind sehr sehr viele Menschen an den 4 Tagen in der Umgebung und natürlich erhöhen alle Hotels und Unterkünfte ihre Preise für diesen Zeitraum. Teilweise um das Dreifache und mehr. Wenn man da nicht schon ein halbes bis dreiviertel Jahr vorher bucht, wirds schwierig was Zentrales und vor allem einigermaßen günstiges zu finden.

Samstag werd ich mich Vormittag schon zurück nach Nürnberg begeben. Hab Abends hier noch einen Termin. Der Samstag ist traditionell auch der Tag, wo dann die „normalen“ Gäste aufs RBF strömen: ist ja Wochenende. Die ganzen Treffen und Showcases und das Netzwerken findet alles von Mittwoch bis Freitag statt. Deshalb ist es nicht soo schlimm, wenn ich da diesmal nicht mehr da bin. Auf meiner Liste hätte ich für Samstag auch nur noch Acts, die ich hoffentlich an den Tagen vorher schon gesehen habe.

Das ist alles ganz schön viel und ambitioniert. Wie immer. Dazu kommen ja auch noch die ganzen Preisverleihungen, wie Z.B. der Helga, bei dem Festival des letzten Jahres gewürdigt werden in tollen Kategorien. Wir haben da mit Nürnberg Pop letztes Jahr auch einen Preis gewonnen. Vermutlich wird am Ende wieder alles anders ablaufen als geplant. Wäre auch nicht schlimm. Ganz großartig wird es in jedem Fall, egal wie 🙂 Aber wie genau es war, werd ich auch dann in der Woche danach berichten.

// Text: Jens Riedel / Bild: Presse /