Musik / REIN & RAUS

Vorbericht: Reeperbahnfestival 2019

Vom 18. bis 21. September findet das alljährliche Reeperbahnfestival statt. Eines unserer absoluten Lieblingsfestivals. Und natürlich sind wir deshalb auch dieses Jahr wieder in der schönen Stadt Hamburg. Wahrscheinlich ist die komplette Musikbranche ab Mittwoch in Hamburg, zumindest wenn man so liest, wer alles kommt und wer alles Veranstaltungen hat und wer seine neuen Künstler vorstellt. Dafür ist das RBF nämlich da. Ein Showcase Festival, bei dem man so unfassbar viel neue Bands und Musiker kennenlernen kann. Das Festival selbst dauert zwar „nur“ 4 Tage, aber allein das Durchhören aller Bands und Musiker beim Vorbereiten und planen der 4 Tage dauert schon einige Wochen. Wir freuen uns auf jeden Fall sehr und wollen euch jetzt hier schon mal einige neue Künstler vorstellen, die wir uns ansehen und -hören wollen. Natürlich wird wahrscheinlich wieder alles anders und wir entdecken ganz viel neue Sachen, die wir bis jetzt noch gar nicht am Schirm haben. Und wahrscheinlich enden wir auch jeden Abend wieder in einer der zahlreichen und großartigen Bars rund um die Reeperbahn und lassen uns den Gin oder Whiskey oder Rum oder Mexikaner schmecken. Aber dazu im Nachbericht mehr.

Jens will sich unter anderem sehen:

Amilii
Mittwoch / 17:55 / N-Joy Reeperbus – 20:10 / Mojo – Donnerstag / 19:00 / Viva-Con-Aqua Hangout Stage – Samstag / 20:30 / Schmidtchen
R´n`B, Soul, Pop von einer 19-jährigen Dame aus Bochum. Dazu spielt die gute dieses Jahr in knapp 4 Wochen auch noch beim Nürnberg.Pop. Da ich in Nürnberg wahrscheinlich keine Zeit hab, mir das Konzert anzuschauen, mach ichs in Hamburg.

Ider
Mittwoch / 21:20 / Häkken
Die zwei Londoner Mädels, die klingen wie eine Mischung aus Bruce Springsteen, Kanye West, Beyoncé und Florence and the Machine könnten in Zukunft durchaus noch von sich hören lassen.

Catnapp
Donnerstag / 0:00 / Prinzenbar – 21:15 / Moondoo
Die Argentinierin Amparo Battaglia, die in Berlin lebt, vermischt elektronisches mit R´n´B und Soul und klingt dabei verdammt frisch. Kein Wunder, das sie alle wichtigen elektronischen Festivals bespielt und auch im Berghain des öfteren zu hören ist.

Dobby
Donnerstag / 22:30 / Sankt Pauli Museum – Freitag / 15:15 / Molotow – Samstag / 15:20 / Spielbude – 23:20 / Angies Nightclub
Pluspunkte sammelt der Rapper bei mir schon allein dadurch, dass er aus Australien stammt und seine Live-Auftritte wohl ein Erlebnis sein müssen. Australien ist dieses Jahr beim RBF sowieso stark vertreten. Freut mich.

Young The Giant
Freitag / 20:50 / Große Freiheit 36
Indiepop aus Kalifornien. Genau das Richtige um den Freitagabend einzuläuten. Seit 2011 gibts die Band bereits und ich bin gespannt wie sie Live sind.

Coma
Freitag / 22:10 / Prinzenbar
Im November erscheint das dritte Album der Kölner Elektroniker mit ihrer Mischung aus Synthiepop und TechHouse. Blöd nur, das sie hier und heute gleichzeitig mit Lydmor spielen.

Charlie Hanson
Samstag / 20:40 / Docks
Erfrischend klingt die Amerikanerin ja in ihren Songs und Videos. Ich bin gespannt.

Sophie and the Giants
Samstag / 20:45 / Molotow – 0:00 / Kukuun
Das klingt ja schon ein bisschen sehr nach Florence and the Machine. Und sieht sogar fast so aus. Was ja nicht schlecht ist. Mal sehen, ob sie das Live auch so rüberbringen.

Das waren jetzt für jeden Tag 2 Tipps, aber da kommen noch unzählig andere Bands und Konzerte dazu, wie von The Bland, Ida Kudo, Leoniden, Feist, Hyyts, Rikas, Bülow, Moglii, Junk-E-Cat, Giant Rooks, Robot Koch, Foals, Thees Uhlmann, Subways, Iris…

—————————————–

Und jetzt die Tipps von unserem Musik-Profi GWIB

Anger
Mittwoch / 20:00 / Indra
Das spannende an Anger ist, dass in ihrem Bandinfo irgendwas von Dreampop steht. Das kann man so nicht stehen lassen, weil hier Housebeat, da Autotune, dort, hmm, ja, vielleicht Dreampop. Aber was bedeuten schon Stilistiken, wenn man aus Österreich kommt. Die Ösis dürfen gerade fast alles, alle finden fast alles cool und das alles durchaus zurecht.

Sleaford Mods
Mittwoch / 21:00 / Docks
Eine Lücke, die dringend gestopft werden muss und hier endlich gestopft wird. Es reicht halt einfach nicht, sich Bunch of Kunst 5x anzuschauen und danach zu behaupten man versteht was von Sleaford Mods. Spannend zu beobachten wird sein, ob die technischen Anforderungen auch in diesen riesigen Laden aus 2 oder drei leeren Kisten Bier, 1 Mikrofon und einem Stuhl besteht. Hoffentlich ja.

YĪN YĪN
Donnerstag / 16:30 / Molotow – Freitag / 23:40 / Molotow
Holland ist gerade auch eines von diesen Ländern mit diesen vielen neuen, tollen Bands. YĪN YĪN sind eine davon. Irgendwas komisches aus Disco, Karibik, 60s, 70s, Psychedelica, Vintage, Funk, … Irgendwas komisches tolles. Kruangbin machen es vor: Man darf wieder vieles. Sehr vieles. Und das ist toll so.

Foreign Diplomats
Donnerstag / 23:10 / Grüner Jäger
Wer diesen unseren Konzertbericht liest, weiß warum wir da noch mal hingehen. #indiemitposaune

Blaue Blume
Freitag / 20:00 / Sankt Pauli Museum
Hatten wir weiter oben bei Anger schon mal. Dreampop als Synonym für alles was man nicht in der Lage ist, in besseren Worten zu umschreiben. Dreampop ist tot. Blaue Blume aus Dänemark haben wir 2015 schon beim Iceland Airwaves gesehen und waren völlig fasziniert von der künstlerischen Raffinesse der Darbietung. Rund um das Falsett von Sänger Jonas Smith brodelt ein musikalisches Etwas aus den alten Genesis (als Peter Gabriel noch gesungen hat), dem Fusionjazz der 90s, ja und wahrscheinlich dann doch Dreampop.

Lydmor
Freitag / 22:00 / Sankt Pauli Museum
Lydmor war letztes Jahr schonmal da. Vorletztes Jahr oder vor drei Jahren – zusammen mit Who Made Who´s Bon Homme – auch. So richtig was erreicht hat die quirlige Dänin mit ihrer Mischung aus arty Synthpop, Spoken Word Passagen und abgefahren illuminierter Tanzperformance bisher noch nicht. Und das zu Unrecht. Es gibt heuer einen neuen Anlauf. Menschen aus der Musikindustrie: Geht da auch hin!

Maffai
Freitag / 20:45 / Molotow – Samstag / 21:40 / Molotow
Maffai kommen aus Nürnberg und Würzburg, waren schon mit Love A unterwegs, veröffentlichen am 11. Oktober ihr Debütalbum bei Kidnap Music, feiern das am 12. Oktober zuhause beim Nürnberg Pop Festivalsamstag und sind bei Audiolith im Booking untergekommen. Einige gute Gründe, sich auch hier einen Eindruck zu machen. Maffai können richtig was.

Aurora
Samstag / 23:10 / St. Michaelis Kirche
Die optisch gesehen engelsgleiche, gerade erst 23 Jahre alte, Norwegerin legt auf der Bühne ihre in Interviews gerne mal angelegte Schüchternheit ab und bezirzt ihr Publikum mit einer manchmal wirr scheinenden, aber gerade in seiner Ganzheit völlig genialen Fusion von Ambient, Electropop hin bis zu experimentellem Synthfolk. Im tollen Ambiente der St. Michaelis Kirche sicherlich was ganz Besonderes.

So viel zur Vorbereitung und Einarbeitung zum diesjährigen RBF. Wir haben jetzt so viel Musik über youtube, Spotify, Deezer, Soundcloud usw. gehört, jetzt freuen wir uns wahnsinnig, vieles davon in den nächsten Tagen Live zu erleben. Und es ist schließlich Hamburg und die Reeperbahn. Das werden 4 sehr schöne Tage mit vielen Freunden und Bekannten, die da einmal im Jahr alle zusammentreffen. Wir werden Live vor Ort berichten und natürlich dann auch mit einem Nachbericht!

// Text: Jens Riedel / GWIB //