Nachbericht: Tripkid in Stuttgart
Am 14.122025 war Tripkid zusammen mit Zweifel und Lonely Spring in Stuttgart im Wizemann und feierten dort mit unzähligen Fans ihre Homecoming Show. Auch ich war mit dabei und wollte euch meine Eindrücke nicht vorenthalten.

Die Stuttgarter Band Zweifel startete pünktlich um 19:45. Auch wenn die Halle noch relativ leer war, konnte man in den ersten Reihen textsicherer Fans entdecken, welche sich sichtlich freuten heute die Newcomerband als Vorband live erleben zu dürfen. Mit ihrem gemischten Set aus emotionalen Songs zum Thema Depressionen oder Beziehungen sowie Party Liedern schaffte es Zweifel schnell, die Tripkid Fans für sich zu begeistern. Als bei einem Song dann Luca, der Sänger von Tripkid auf die Bühne kam um den Song zusammen zu performen, jubelte das ganze Publikum. Mit dieser Überraschung hatte wohl keiner gerechnet. Gegen Ende des Sets kündigten Zweifel noch ihr nächstes Konzert an: „Am 31.1. spielen wir zusammen mit Baboza in der Kiste- ihr seid die ersten die davon erfahren.“, sprach der Frontsänger überglücklich in sein Mikrophon.


Als zweite Vorband des Abends kam dann die Passauer Alternativ-Rock Band Lonely Spring auf die Bühne. Nach den ersten Songs begann der Sänger Julian Fuchs zu lachen, sie hatten wiedermal vergessen sich vorzustellen, was sie nun natürlich nachholten. Das Publikum durfte sich auch vorstellen und so sollten nun alle gleichzeitig ihren Namen rufen- was in ein ziemlich lustiges Chaos ausartete. Lonely Spring heizte die Crowd richtig auf Tripkid ein und erreichte innerhalb kürzester Zeit eine ausgelassene Stimmung. Bei dem Lied „La La Low…“ kamen dann natürlich Tripkid auf die Bühne um das gemeinsame Feature Lied zusammen zu performen. Spätestens beim Refrain sang nun die ganze Halle mit. Die Vorfreude auf den Main Act des Abends stieg nun noch mehr.


Endlich war es nun soweit, ein großer Weißer Vorhang wurde heruntergelassen und versperrte die Sicht auf die Bühne. Die ersten Töne zum ersten Tripkid Song des Abends erklangen die ganze Halle tanzte und sang laut mit. Als zum Refrain der Vorhang viel konnte das Publikum Tripkid endlich sehen. Zumindest erahnen, die 3 hatten nämlich noch Sturmhauben auf. Kurz darauf wurden die Masken abgenommen „Hallo Stuttgart, Wilkommen zu unserem Heimspiel. Der Tag, auf welchen wir alle ein Jahr gewartet haben. Seid ihr bereit?“ Sprach der Frontsänger freudestrahlend durch das Mikrophon. Alle klatschen und jubelten und freuten sich nun auf die nächste Stunde. Zu den Liedern „Lang Lebe Tripkid“ und „Roadtrip“ überraschte Tripkid die Fans sogar mit Konfetti. Ziemlich in der Mitte des Sets folgte ein unreleased Song, welcher wohl keinem so schnell aus dem Ohr ging. Nach kürzester Zeit sang die ganze Halle den Chorus gemeinsam, und schaffte so einen ganz besonderen Moment. Auch Luca staunte: „Ihr hört euch an wie 10.000 Menschen.“ Sagte er anschließend sichtlich erstaunt. Die Band zeigte sich sehr dankbar, und erzählte was es für ein Privileg sei, dass egal welches Genre sie spielen, Fans sich Tickets kaufen und da sind.

Kurz vor „Gift“ hielt die Zeit für einen Moment an. Ein Mann wurde aus dem Publikum auf die Bühne geholt. Er war sichtlich nervös, überwältigt von der Situation und nutzte genau diesen Augenblick für etwas, das größer war als jede Setlist. Vor hunderten Augen ging er auf die Knie und machte seiner Freundin einen Heiratsantrag. Der Jubel brach sofort los, das Publikum explodierte vor Emotionen, und zwischen Licht, Musik und Applaus wurde aus einem Konzert ein Lebensmoment. Für die beiden war es nicht nur ein Abend mit Live-Musik, sondern vermutlich der besonderste ihres Lebens.

Beim „Gift“-Outro wurde es noch einmal magisch: Die Band trat zurück, die Instrumente verstummten und plötzlich sang nur noch die Crowd. All die einzelnen Stimmen, völlig alleine, getragen von Gänsehaut und Emotionen. Ein Moment, der zeigte, wie stark diese Verbindung zwischen Band und Publikum wirklich ist.

Bei „Higher als der Himmel“ verwandelte sich die Halle dann wieder in ein pulsierendes Meer. Im perfekten Takt gingen unzählige Handys nach oben und wieder nach unten, ein leuchtender Rhythmus, der den Song visuell genauso intensiv machte wie musikalisch.

Für die Zugabe ließen sich Luca und Matze etwas ganz Besonderes einfallen: Auf einem Case wurden sie mitten durch die Menge gerollt und sangen „Kajal“ direkt aus dem Publikum heraus. Näher, ehrlicher, intensiver ging es kaum.

Der krönende Abschluss folgte mit dem absoluten Tripkid Hymne „Unsere Schwestern“. Am Ende des Songs ging es zurück auf die Bühne, wo plötzlich auch der Feature-Sänger Baboza stand. Gemeinsam, Schulter an Schulter, wurde der Song zu Ende gesungen- laut, euphorisch und mit einem Finale, das diesen Abend endgültig unvergesslich machte.



// Text & Bilder: Annabel Bader //
