Interview mit LISL
Unser letztes Interview bei der Puls Startrampe im E-Werk haben wir mit der wunderbaren LISL geführt.

Hi Lisl, du hast Anfang des Jahres deine erste EP „I Don’t Know If It’s Irony“ veröffentlicht. Mit welchen Themen beschäftigen sich die Songs?
Also die Songs sind alle unabhängig voneinander entstanden. Es sind Songs über Dinge, die mich einfach so im Alltag beschäftigen. Oftmals geht es auch um meine Unsicherheiten. Und irgendwie hilft es mir, darüber zu singen, um ein bisschen besser damit umzugehen oder mich nicht dafür zu „shamen“. Deswegen würde ich sagen es geht viel um Ängste, soziale Ängste, aber auch das Thema Liebe, bei dem ich auch erst nicht wusste, wo ich mich da einordnen möchte.
Hast du einen Lieblingssong von dir selbst, der live am meisten Spaß macht?
Es wechselt. Wir spielen gerade immer verschiedene Songs live und probieren auch neue Songs aus. Ich bin eine Person, die schnell gelangweilt ist, auch von meinen eigenen Songs; wenn ich sie sehr oft spiele. Und dann brauche ich neuen Input! Ich mag „A little lost“ schon noch am meisten, weil der auch am längsten da ist und der tatsächlich nicht langweilig wird.

Social Media ist zur zentralen Marketingmaßnahme für Künstler:innen geworden. Wie siehst du die Arbeit mit Social Media als Künstlerin? Fällt es dir leicht, ist es eher Fluch als Segen? Oder Beides?
Ich glaube es ist immer tagesabhängig. An sich macht es mir mittlerweile Spaß. Ich fühle mich auf jeden Fall nicht unwohl damit mich zu filmen. Nervig ist dann eher so dieses „konstante“ und dass man schnell das Gefühl hat, dass alles so schnelllebig ist und man hat Angst so ein bisschen vergessen zu werden. Das ist, glaube ich, das, was ich daran nicht mag. Aber das mag ich auch generell an der Welt nicht, dass alles so schnelllebig ist. Grundsätzlich ist es aber glaube ich jetzt einfach das, was man tun und nutzen muss, damit die Musik mehr gehört wird. Und da ich auch ein bisschen damit aufgewachsen bin, ist das auf jeden Fall okay für mich.
Welche drei Artists sind deiner Meinung nach „underrated“ beziehungsweise welche drei Artists hörst du total gerne, die sich alle anhören / ansehen sollten?
Also, ich bin auf jeden Fall ein sehr großer Fan von „Vandalisbin“, die heute auch hier spielt. Und ich finde es sehr toll, dass POCs und allgemein queere Menschen mehr Space bekommen in der Musikwelt. Das ist definitiv eine große Empfehlung. Ich bin auch sehr großer Fan auch von „SOMOH“, sie macht coole „Grunge“-mäßige Musik. Und „Nina Caroline“, eine bekannte Person von mir. Macht sehr tollen Indie-Pop und ist gerade so ein bisschen am „Aufsteigen“ und ich würde mir sehr wünschen, dass es für sie so weitergeht.

Was dürfen wir 2026 von dir erwarten, was sind deine Pläne?
Also ich werde nächstes Jahr auf jeden Fall eine zweite EP rausbringen, vielleicht mit einer kleinen Tour im Anschluss. Das wäre toll, das wird wahrscheinlich alles im Spätsommer oder Herbst passieren.
Und dann haben wir noch ein paar Sätze, die du gerne vervollständigen darfst:
Wenn meine Musik eine Farbe wäre, wäre sie…
… eine Mischung aus pink und orange!
Wenn meine Musik ein Getränk wäre, wäre sie…
… ein schöner Tee. Aber vielleicht ist Tee auch ein bisschen zu „slow“ für meine Musik. Ich sage: ein kleines „Spaßgetränk“ ohne Alkohol.
Mein aktueller Ohrwurm ist…
… „Easy Peeler“ von Brockhoff.
Für 2026 wünsche ich mir…
… dass ich noch mehr Menschen für meine Musik gewinnen kann. Und dass ich meine Songs, die jetzt schon ewig da sind, endlich veröffentlichen kann. Ich habe richtig Lust zu releasen und darauf freue ich mich schon sehr!

Vielen Dank!
// Interview & Bilder: Sarah Weinberg //
