
Konzertbericht: Faber in der Meistersingerhalle
Etwas spät, aber besser als gar nicht, kommt unser Nachbericht zum Faber Konzert am 13. September, das vom Löwensaal kurzfristig in die Meistersingerhalle verlegt wurde. Bernd war für uns vor Ort.
Es ist Freitag, der 13. September irgendwann nachmittags. Vor der Nürnberger Meistersingerhalle sitzt eine Gruppe Jugendlicher mit Getränken und Essen. Warum, fragt man sich? Abschlussprüfungen für die Schulen im Umkreis sind doch schon längst vorbei. Die Lösung ist aber ganz einfach: In einigen Stunden wird dort der Schweizer Singer-Songwriter Faber auftreten und die Leute wollten sich die besten Plätze sichern.

Das Konzert war zuerst im Löwensaal angesetzt, wurde dann aber hochverlegt, weil die Renovierungsarbeiten im schon etwas in die Jahre gekommenen Löwensaal nicht rechtzeitig abgeschlossen wurden. Trotz der Hochverlegung gabs es an der Abendkasse nur noch einige wenige Tickets, die Meistersingerhalle war an diesem Abend brechend voll und ich wage zu behaupten, der Altersdurchschnitt der Zuschauer und Zuschauerinnen war dort selten so jung.


Faber wurde die Musikalität schon in die Wiege gelegt, sein Vater ist der seit den späten 80er Jahren bekannte Sänger/Musiker/Komponist Pippo Polina. Seine Schwester ist ebenfalls musikalisch unterwegs, sie ist ein Teil des Duos Steiner & Madlaina.

Als Support war die hierzulande leider noch zu wenig bekannte Sängerin Paula Dalla Corte mit dabei, die 2020 die zehnte Staffel von The Voice of Germany gewann. Hier könnte man jetzt denken „Die kommt aus ner Castingshow? Dann kann sie ja nicht gut sein!“ Ganz falsch! Der SRF beschreibt ihre Musik als Indie- Pop-Catchyness und edgy Glampunk-Extravaganza. Da kann ich nur zustimmen. Was für eine große Stimme aus dieser kleinen Frau rauskommt, ist beeindruckend. Die Besucher*innen sahen das scheinbar genauso, denn schon am Anfang des zweiten Songs standen sie von ihren Stühlen auf und fingen an zu tanzen. Leider war Paula Dalla Corte an diesem Abend nur der Support Act, ich hätte gerne mehr von ihr gehört!

Kleiner Kritikpunkt an der Stelle: Die Halle ist sonst bestuhlt, beim heutigen Konzert leider auch. Das heißt, die Leute standen zwischen den Reihen und hatten sich irgendwann alle nach vorne gedrängelt. Das hätte man von Seiten der Veranstaltungsleitung besser lösen können, indem man auf die Bestuhlung verzichtet hätte. Einige im Publikum sind dann auf die hinteren Plätze oder die Oberränge ausgewichen.

Die Spielfreude und den musikalischen Verstand hat man Faber und seiner Band beim Konzert dann auch angemerkt. Eröffnet wurde die Show von einer Arie, die fast nahtlos in das Lied „Du kriegst mich nicht zurück“ überging. Weitere Highlights aus der Setlist waren zum Beispiel „Temptation Island“, „Nie wieder“, „In Paris brennen Autos“, „Berlin, Berlin, Berlin“ oder mit „Tausendfrankenlang“ auch eins seiner bekanntesten Lieder sowie einige italienische Songs.

Nach einigen Zugaben (die übrigens sehr cool mit einem Stück von Shostakovich eingeleitet wurden) war die Show dann gegen 23.15 zu Ende, das Gedränge hat sich aufgelöst und die Zuschauer konnten glücklich nach Hause gehen.





// Text & Bilder: Bernd Jungwirth //