
Nachbericht: Highfield Festival 2025
Vom 15. bis 17. August feierten Zehntausende Menschen erneut auf dem Highfield Festival am
Störmthaler See bei Leipzig.


Von Erzählungen wissen wir, dass der Freitag fulminant mit Acts wie Leoniden, Blond, Nina Chuba und Deichkind startete. Am Samstagmittag kommen auch wir auf dem Festivalgelände an. Bei strahlendem Sonnenschein eröffnen die Bierbabes und Mola den zweiten Tag. Bei den Indie-Rockern von Good Kid ist das Festivalfeeling dann endgültig angekommen — die kanadische Band liefert auf der Green Stage eine Feel-Good-Show ab und das Publikum tanzt glücklich in der Sonne. Zeit für einen Bühnenwechsel: Am frühen Nachmittag betritt Alli Neumann unter lautem Applaus die Blue Stage. Die catchy Beats, ihr breites Grinsen und die warmen Temperaturen bescheren den Besucher:innen eine tolle Show. Die Sängerin und Schauspielern zeigt sich nach jedem Song sichtlich dankbar darüber, dass so viele Leute zu ihrem Auftritt gekommen sind. In den ersten Reihen wird jedes Wort euphorisch mitgesungen und Alli Neumann und ihre Band verlassen nach 45 Minuten glücklich die Bühne.

Auf der Green Stage folgen dann mit Massendefekt und Betontod zwei Highlights für alle Punk- und Rock-Fans. Nebenan betreten Fatoni, Edgar Wasser und Juse Ju die Bühne und lassen die Hip-Hop und Rap-Herzen der Besucher:innen höherschlagen. Eine energiegeladene Show, die im ersten Wellenbrecher vor der Bühne bereits den ersten Staub aufwirbelt.

Auch bei Paula Carolina, die danach auf der Blue Stage performt, bleiben die wenigsten still stehen. Die Sängerin präsentiert gemeinsam mit ihrer Band eine ausgelassene Show mit viel Sympathie, Witz, catchy Lyrics und einem strahlenden Lachen. Die Crowd klatscht, singt, bildet Moshpits und feiert eine große Party.

Währenddessen machen wir uns auf den Weg zur Green Stage, auf der kurze Zeit später die vier Schweden von Royal Republic die Bühne betreten. In engen, schwarzen Jeans und schwarzen Lederjacken gekleidet präsentiert die Band, die schon lange zu den absoluten Festivallieblingen in Deutschland zählen, einen Mix aus ihrer Diskografie. Von schweren Rock- und Metal-Gitarren bis hin zu einer Akustik- Performance inklusive Mundharmonika. Zwischenzeitlich fällt sogar der Strom aus — aber kein Grund zur Sorge: Das Publikum stimmt „Royal Republic“-Sprechchöre an und nach ca. 10 Minuten kann die Show weitergehen.

Zu diesem Zeitpunkt feiern die 102 Boyz auf der Blue Stage eine große Party und Swiss & Die Andern bringen nach Royal Republic den Deutschpunk auf die Green Stage. Weiter geht es mit Mehnersmoos, deren Show ab der ersten Sekunde von dunklem Staub verhüllt wird. Kreise werden im Publikum geöffnet, viele Schilder ragen in die Höhe und die Crowd rappt jedes Wort mit. Nach diesem Auftritt muss definitiv der Staub aus den Schuhen geleert werden.

Mit großen Hymnen auf der bereits im Dunkeln beleuchteten Green Stage liefern Madsen eine gewohnt starke Show ab. Menschen liegen sich in den Armen, es wird laut gesungen und die Band beweist erneut, warum sie seit so vielen Jahren zu einer der beliebtesten Live- und Festivalbands zählt.

Zeit für den ersten Headliner des Abends: Auf der Blue Stage leuchten große LED-Wände auf, eingängige Sounds und Gitarrenklänge füllen die Luft vor der Bühne mit Spannung. Bilderbuch betreten die Bühne und eine energetische, musikalisch exzellente und abwechslungsreiche Show startet. Sänger Maurice hat das Publikum ab der ersten Sekunde auf seiner Seite und so präsentieren die Österreicher einen Hit nach dem anderen. Das Highlight ist vermutlich die mindestens 15-minütige Version des Songs „Aber Airbags“, bei dem sich Sänger und Gitarrist Maurice und Gitarrist Mizzy in Ekstase spielen. Das wird vom Publikum natürlich mit lautstarkem Applaus gewürdigt und die Besucher:innen sind begeistert von diesem instrumentalen Höhepunkt.

Der Tagesabschluss gehört dann Electric Callboy, die ihrem Slot als Headliner alle Ehre machen. Bereits während des Intros zum ersten Song fliegen Unmengen an Konfetti in die Menge, gefolgt von Feuer und Pyrotechnik. Diese Special Effects ziehen sich dann auch mehr oder weniger durch die komplette Show. Hier ist das Motto: Power! Power! Power!. Von Metal-Riffs über Elektro-Beats bis hin zu Pop/Schlager- Sounds: Electric Callboy bieten alles, was zehntausende Menschen zum Tanzen, Moshen und Springen bringt und beenden mit dieser bunten Show den zweiten Festivaltag.

Am Sonntag versteckt sich die Sonne zunächst hinter ein paar grauen Wolken, was die Stimmung der Besucher:innen und Musiker:innen aber keineswegs trübt. Mit Rosmarin und Dominik Hartz startet der dritte Festivaltag und Turbostaat bringen die Green Stage dann zum Beben. Um 15:15 Uhr ergibt sich dann ein erstaunliches Bild: Fast alle Menschen, die sich zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Infield befinden, versammeln sich vor der Blue Stage, wo Ikkimel auf einer großen Hundefigur auf die Bühne reitet. Die Menge tobt, die ersten Reihen verfallen in eine Mischung aus Jubel und Kreischen und die Künstlerin präsentiert ihre Songs vor einer großen, in Staubwolken gehüllte, Crowd. Von manchen als „zu provokant“, von vielen als „einfach ehrlich, gerade raus und progressiv“ bezeichnet, lässt sich die junge Rapperin auf der Bühne feiern.
Nebenan heizen The Subways dann der Menge ein. Nicht umsonst sind die Brit:innen auf unzähligen Festivals Publikumslieblinge. Die Stimmung ist ausgelassen und Sänger Billy Lunn lässt es sich nicht nehmen, ein Bad in der Menge zu nehmen und sich auf Händen tragen zu lassen.

Als die letzten Sounds erklingen, warten viele Besucher:innen vor der Green Stage auf den Wiener Musiker Bibiza und seine Band, die dann eine gewohnt energiegeladene Show präsentieren. Das Publikum erlebt eine musikalische Reise quer durch Wien und vernebelte Partynächte und würdigt die Band mit lautem Applaus und staubigen Moshpits. Für einen gemeinsamen, noch unveröffentlichten Song bittet Franz Bibiza dann noch einmal Ikkimel auf die Bühne und der Lautstärkepegel im Publikum erreicht sein Maximum.

Mit Zebrahead geht es gitarrenlastig auf der Blue Stage weiter, und auch bei Großstadtgeflüster und Frank Turner & The Sleeping Souls erleben die Besucher:innen hochkarätige Shows, die schließlich auch wieder die Sonne zwischen den Wolken hervorlocken. Im goldenen Licht der Abendsonne freuen wir uns danach auf die Show von Paula Hartmann, die ebenfalls eine große Crowd vor die Blue Stage lockt. Zwischen Flammen, einem Bühnenbild bestehend aus grauen Hausfassaden und ihrer zarten und doch bestimmten Stimme verzaubert Paula Hartmann das Highfield mit viel Tiefgang.

Noch während dieser emotionalen Show geht es nebenan mit Indie-Rock weiter. The Kooks präsentieren ihre beliebtesten Hits im Sonnenuntergang über dem Störmthaler See und bringen das Publikum zum Singen und Strahlen.

Als die Sonne bereits untergegangen ist, betritt der erste Sonntags-Headliner die andere Bühne: Clueso begrüßt mit einem breiten Grinsen den bis zu den hintersten Ecken gefüllten Platz vor der Blue Stage. Der Musiker und seine Band versprühen mit den großen Hits ausnahmslos gute Laune in der Crowd und feiern unter lautem Jubel diesen Auftritt mit einem großen Feuerwerk.

Pünktlich zum Ende dieser Show ist es dann Zeit für den zweiten Headliner und gleichzeitig den letzten Act des diesjährigen Highfields: K.I.Z starten in weiß gehüllt eine 90-minütige Power-Show, wie man es von den drei Rappern gewohnt ist. Zwischen Laser-Licht, Nebel und basslastigen-Beats rastet die Menge noch einmal aus und verausgabt sich bei diesem Mix aus emotional-ernsten und provokant-sarkastischen Klassikern der Rap-Formation. Völlig erschöpft aber glücklich verlassen die Besucher:innen kurz nach Mitternacht dann das Festivalgelände. Mit viel Staub und Schweiß, aber einer Menge unvergesslichen Erinnerungen.



Das Highfield hat sich erneut als absolut gemütliches, abwechslungsreiches und feierwütiges Festival präsentiert. Nicht nur das nationale und internationale Line-Up hat dem Publikum ein spannendes Wochenende geboten; auch das kulinarische Angebot und die verschiedenen Partnerstände mit diversen Aktionen und Gewinnspielen punkteten bei den Besucher:innen.


Für das nächste Highfield vom 14. Bis 16. August 2026 gibt es bereits drei starke Ankündigungen: SDP, 01099 und die Beatsteaks werden im kommenden Jahr die Bühnen am Störmthaler See zum Tanzen und Feiern bringen. Tickets gibt es HIER.



// Text & Bilder: Sarah Weinberg //