Live / Musik

Nachbericht: Ski Aggu im Stadionpark

Seit letztem Jahr haben wir in Nürnberg eine weitere, wunderschöne Open-Air Bühne, die im Sommer bespielt werden will. Und so beehren uns diesen Sommer beim Stadionpark Open Air unter anderem Ski Aggu, Sarah Connor, Provinz, die Broilers und viele weitere. Michelle war für uns am 27. Juni bei Ski Aggu und hier ist ihr Nachbericht.


Am vergangen Freitag verwandelte Ski Aggu den Nürnberger Stadionpark in einen brodelnden Hexenkessel. Doch schon bevor der Berliner auf die Bühne kam, heizte Baran Kok als Voract die Crowd schonmal richtig vor. Mit seinem viralen Song Herr Officer der aktuell durch TikTok geistert, hat er die Aufmerksamkeit direkt auf sich ziehen können.

Als wenig später die Fans freudig darauf warteten, dass der Vorhang für Ski Aggu fällt, waren sie überrascht, als der Berliner unterm Vorhang hervorrutschte. Er stimmte zu Beginn seinen Song Deutschland ft. Ikkimel an und als der Bass einsetzte, fiel auch der Vorhang. Ab nun gab es keinen Halt mehr: Was folgte war ein energiegeladenes Set voller Aggu-Klassiker, wie Wilmersdorfskind welcher den Titel seines letzten Albums trägt. Zwischen Moshpits, Techno-Bass und Ekstase war klar das es nur ein unfassbar guter Abend werden kann.

Doch Aggu war nicht alleine da: Zsá Zsá überraschte mit ihrem Hit bad bunnies und hat in diesem Moment die Bühne zu ihrer eigenen gemacht, während alle die Hook laut mitgesungen haben. Nachdem Zartmanns Sprachnachricht über die Boxen abgespielt wurde, verwandelte Aggu die Crowd bei wie du manchmal fehlst zu einem großen Chor. Kurz darauf betrat Ritter Lean als special Act die Bühne und sie spielten ihre gemeinsamen Songs der schlechteste und HUSO. Anschließend verließ Aggu kurz die Bühne und Ritter Lean verwandelte das Konzert zu seinem eigenen. Als er Outfit Check spielte konnte niemand mehr stillhalten. Aggu wiederum performte nicht nur seine Party-Hits, sondern zeigte sich auch von seiner verletzlichen Seite mit Mandala oder Egoist, was das Konzert noch intimer und besonderer machte. Danach verlagerte sich das Geschehen auf die B-Bühne im hinteren Bereich des Stadionparks, wo er Balla Balla und Ernst rappte. Während Ernst unterbrach er plötzlich den Song und wandte sich direkt ans Publikum: Er wolle für diesen Track lieber direkt in der Menge stehen und bat um einen Kasten auf den er sich stellen könne. Schnell bildeten sich mehrere Moshpits um den Berliner Musiker und die Stimmung kochte umso mehr. Doch damit nicht genug: Badchieff trat als weiter Special-Act auf und spielten sie ihren in der Nacht zuvor veröffentlichten gemeinsamen Song Jung Und Laut und ließen sich anschließend per Crowdsurfing wieder zur Hauptbühne tragen – spontan, wild und authentisch sind hier die Stichworte.

Solche Momente machen seine Konzerte zu etwas, was über bloße Musik hinausgeht: Die Nähe zum Publikum und das Gefühl mitten drin zu sein. Und zum Abschluss gab es natürlich seine bekanntesten Lieder Friesenjung, Party Sahne und mietfrei auf die Ohren. Am Ende blieb nicht nur der Schweiß auf der Haut, sondern das Gefühl ein Teil von etwas Echtem gewesen zu sein.

// Text & Bilder: Michelle Labutin //