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Geschmacksfragen: Golden

Aus dem Saarland kommt Alt-Pop-Sänger Matteo Schwanengel alias Golden. Als Produzent hat der gute schon einige Jahre Erfahrung auf dem Buckel. Jetzt singt er auch selber. Zwei Singles sind mit „Burning Alive“ und „Into The Light“ bereits erschienen. Wir wollen ihn euch mit unseren Geschmacksfragen etwas genauer vorstellen.

Dein (aktueller) Lieblingssong?

Rosalía – Malamente

Ein Song, zu dem ich aktuell immer wieder zurückkehre. Was da miteinander kombiniert wird, hat mich in den ersten Sekunden irritiert. Nach dem ersten Mal durchhören, hat der Track mich dann aber komplett gepackt. Ich hatte den Song vor einigen Jahren zufällig entdeckt, als ich gerade ein paar Narcos Type Beats für einen Artist produziert habe. Auf der Suche nach Inspiration habe ich mich über ein paar Tage hinweg in Flamenco reingesteigert. Als ich Rosalias modernisierte Interpretation davon gehört hab, war ich komplett geflashed, mit welcher Leichtigkeit sie mal eben ein ganzes Genre in neue Sphären befördert hat. Keine Gitarren. Diese Claps. Dieser Synth. Diese Stimme. So mutig und dennoch charmant. Rosalía ist wirklich einfach nur krass.

Dein (aktuelle) Lieblingsplatte?

Maggie Rogers – Heard It In A Past Life

Nicht mehr ganz so aktuell, bewegt mich aber immer wieder. Für mich geschmackvolle Pop-Musik at it’s best. Das hat alles so eine Tiefe und Ruhe und doch kann ich fast bei jedem Song ihre Produktion mitsingen, weil das alles so catchy ist. Will ich unbedingt mal live sehen, die ist schon transzendental unterwegs, die Gute.

Dein Lieblingsort?

Mein kleines Heimstudio zuhause.

Echt ein bisschen verrückt ist. Als kleiner 14-jähriger Matteo habe ich mir immer ein großes Studio gewünscht. Den Wunsch konnte ich mir als Teil von Tim & Matteo nun erfüllen. Unser großes Studio in Saarbrücken ist echt mit allem ausgestattet, was sich der kleine Matteo jemals erträumt hat. Mehrere Räume, Gitarren-Amps, Synths und Drums und man kann so lange laut sein, wie man will. Trotzdem schlägt nichts die Cozyness und die Verfügbarkeit von meinem 24/7-Raum neben meinem Schlafzimmer. Manchmal brauche ich wohl einfach nur ein bisschen Zeit für mich selbst, um mich daran zu erinnern, wie alles begonnen hat: Summen über ein paar Gitarren-Akkorde.

Dein Lieblingsdrink?

Kaffee (schwarz) oder Grüner Tee. Das Witzige ist, dass ich gerade merke, dass mir der Inhalt nicht so wichtig ist wie das Gefäß. Ich liebe cute schöne Tassen und hab mittlerweile schon einige angesammelt. Freu mich deswegen jeden Morgen mir meine Tasse des Tages rauszusuchen.

Dein Lieblingsessen?

Pfannenkuchen. Das kommt tief aus meiner Kindheit. Meine Oma ist Österreicherin und die hat uns immer mit so nicen Süßgerichten verwöhnt. Bei ihr bin ich dann auch in die Lehre gegangen und hab mir wirklich serious Pfannenkuchen-Teigverteilungs-Skills angeeignet.

Was du gerne mal über dich wo lesen würdest, aber bisher ist es noch nirgendwo gestanden.

Einen Tagebucheintrag, der nicht immer wieder versucht, mich selbst kaputtzumachen. Mich auseinandernehmen lieb ich ja, aber wär schon cool, wenn ich mich danach mit der gleichen Liebe wieder zusammen setze. Also der Satz wäre dann vielleicht sowas wie: „Okay, nicht optimal, aber das wird schon Matteo.“ Was die Worte von außen angeht, habe ich keine Wünsche. Wenn meine Musik Menschen bewegt, finde ich es immer sehr spannend zu erfahren, auf welche Weise das stattgefunden hat.

Vielen Dank für die Antworten und die Bilder!

// Text: Jens Riedel / Bilder: Golden (by: mxmphotos) //