Konfetti - Die Kolumne

Konfetti! Und außerdem … Geh-Weg!

Also, so eine Woche später würd ich einmal kurz zwischenbilanzieren mögen und sagen: Hat gut geklappt, mit dieser Ablenkungstaktik, dass der Fuss e. V. jetzt einmal ein bisschen anderweitig beschäftigt ist, aber hey, was der Frodo kann mit Auge und dem Saruman, das können wir schon lang. Schwupps Tretroller auf die Straßen und … Ach nein, ja eben nicht: Auf den Gehweg, muss das heißen, weil wenn man das einmal richtig aussprechen würde mit der Betonung nämlich auf der zweiten statt der ersten Silbe, dann wüsste man schon längst Bescheid. Jedenfalls hat also, kann ich freudig verkünden, in der letzten Woche völlig überraschend niemand versucht, mich umzubringen. Außer einmal ich mich selbst, Badewanne und so, aber da steckt man halt nicht drin. In den Mordanschlägen auch nicht natürlich, ich weiß schon, dass das jetzt eh auch gar nicht fair und der Bürgersteig ist ja nunmal für den gehenden Bürger da und für den fahrenden nicht, für den rollenden auch nicht, nur vier Räder, und für den auf dem Fahrrad sitzenden und aber mit den Füßen am Boden mitpaddelnden auch nicht, weil da ist er zwar viel langsamer als so ein Geher und noch viel schmaler als ein Schieber sowieso, aber zefix noch eins er sitzt! Und das darf nicht sein am Trott-oir, da sagt ja auch schon der Name, was gefälligst zu tun ist. In der Verteidigung des Rechts entwickelt der Trottel … Trottler … Trotter, jetzt! Also der Trotter Superspezialsuperkräfte, das musst du auch erst einmal erlebt haben. Zum Beispiel ist eine meiner Lieblingssuperkräfte, die ich wirklich auch gern hätt, die, dass wenn du von hinten so ein vorsichtiges „Achtung ich schieb mich mal vorbei, mach bitte keinen Quatsch“-Klingeln aussendest, dann ist das scheint’s ein Geheimsignal für plötzliche Ertaubung + Körperumfangsverfünffachung + Störung im Gleichgewichtssinn weil auf einmal muss der Mensch breitbeinig umeinandertorkeln. Du wärst einfach nur gern vorbeigeschlichen, aber geht dann nicht. Manchmal passiert auch dass denen blitzschnell ein langer Arm wächst, so GoGo-Gadgeto-Arme, nur leider befindest du dich in der Streckbahn und dann kann das schon einmal passieren dass der Superkraftarm dich auf die Straße schiebt. Saublöd, aber was willst du machen. Ganz besonders verrückt war einmal ganz jetzt erst, da hat eine Omi, so eine ganz hadscherte kleine würfelförmige, ganz plötzlich hinter mir einen Turbo angeschmissen wo du sagst, Sprintolympiade nix dagegen, und wie man das kennt auch aus der Formel 1, da kracht’s auch gern direkt einmal beim Start, und genau so hat die Omi mich ganz aus Versehen im Vorbeirennen vom Radl gewrestelt, wohl hat sie Wichtiges beim Einkauf vergessen und darum gerufen „Du dumme Ursel!“, fast beinahe direkt hinauf auf die Hauptverkehrsstraße wär ich geflogen. Da hab ich dann schon einmal freundlich in einen Hauseingang gebeten und gefragt, was jetzt da genau passiert ist, und stell dir vor, „Ich wollte vorbei!“ Ja schau, da kannst du nichts machen, Superkräfte kommen wie sie wollen. Wie beim Pumuckl. Dass mir neulich nahegelegt worden ist, ich soll mein Radl doch gefälligst auf der Straße schieben und nicht am Geh-Weg!, da weiß ich immer noch nicht, ob ich das geträumt hab.

 

// Text: Katharina Wasmeier / Bild: Hannah Rabenstein //

~~ Diese Glosse erscheint unter dem Namen „Runter vom Sofa“ in der Freitagsausgabe der Nürnberger Nachrichten und Nürnberger Zeitung ~~