Interviews / Musik

5 Fragen an Oum Shatt

Machen wir doch eine kleine Zeitreise. In eine Zeit, sicher vor meiner Zeit, zu den wilden 70ern. Jeder hat automatisch Bilder im Kopf, wie damals die Leute angezogen waren, was sie gehört und so getrieben haben. Bei mir sind es vor allem Szenen aus Filmen. Große Sonnenbrillen, der typische 70er Jahre Pony, Mann und Frau stürmen aus einer Bank heraus, schnell ins Auto rein und los geht die Verfolgungsjagd. Im Hintergrund könnten Oum Shatt laufen. So und falls ihr euch fragt, wer hinter diesem Namen steckt, kann ich weiterhelfen. Diese „5 Fragen“ sind da ganz hilfreich…

1. Ihr seid?

Eine Spezial-Einheit für arabophile Psychedelia, Rock’n’Roll, gepflegten Müßiggang und Zwangsneurosen. Nebenbei sind wir eine Rockband.

2. Wie würdet ihr euch in max. 5 Sätzen vorstellen?

Guten Tag, wir sind Imler, Murphy, Wolschina und Poppe. Wir interessieren uns für mittelöstliche Musik, Revolutionen, Punkrock, Bela Tarr, Rembetika, Hypnose, Buster Keaton, Erich Mühsam, Elefanten, Hip Hop, Techno und vielen anderen perversen Kram. Und jetzt bitte Ruhe, wir fangen gleich mit dem Konzert an.

3. Was gibt es Neues von euch?

Eine ganz schöne Schallplatte! Sie heißt ‚Oum Shatt‘, so wie wir. Wir haben sie nach uns benannt!

4. Eure musikalischen Vorbilder sind?

The Devil’s Anvil, The Velvet Underground, Johann Sebastian Bach, Beastie Boys, Shizuo, Michael Knight, Der Elegante Rest, Driver & Driver, The Golden Showers und Kissogram.

5. Euer aktuelles Lieblingsalbum oder Lieblingslied?

Hmm. Zum Beispiel: Fat White Family – Songs for our Mothers.
Außerdem liebe ich die ungarische Band ‚Trabant‘ aus den Achtzigern.

Manchmal bin ich echt naiv, was Bands angeht. Ich gehe immer davon aus, wenn ich die Band nicht kenne und mein Umfeld auch nicht, muss die relativ neu bzw. noch sehr unbekannt sein muss. Eigentlich schön blöd, denn die Band kann ja trotzdem schon größer sein und etwas erreicht haben. Aber am Ende sind die Überraschung und das Staunen immer groß.

Da haben Oum Shatt also schon auf der Fusion gespielt. Den Festivalnamen hat man ja schon mal gehört. Können die gar nicht so unbekannt sein, wenn sie den Festivalbookern aufgefallen sind.
Ich bin da ja mal gespannt, ob mir dieser Bandname öfter über den Weg laufen wird. Im Kopf bleibt er schon mal deswegen sicher.

Ihr gleichnamiges Debütalbum erschien Ende Mai und ist ein Mix aus vielen verschiedenen musikalischen Eindrücken. Ob amerikanischen Surf, New Wave oder die psychedelische Musik aus den 70ern. Den arabischen Touch kann man auch heraushören. Ich finde diese Mischung sehr spannend, habe ich so in der Art auch noch nicht gehört. Mir ist es manchmal zu Hippie – mäßig und das ganze Album am Stück zu hören wäre mir zu viel, doch so zwischendurch mal „Hot Hot Cold Cold“ oder „Trains, Trains“ hören, kann man schon mal machen.

Trotzdem gefällt mir die Musik, weil mein Kopfkino automatisch angeregt wird. Sei es der Banküberfall mit Verfolgungsjagd von oben oder die Einstiegsszene in einem Film, einen Western zum Beispiel. Ihr merkt, mein Kopf ist beschäftigt…

www.facebook.com/OumShatt

/ Text: Matilda Pfeil / Bild: Jens Weber /