Interviews / Musik

Gefragt: Fatcat

Direkt im Anschluss an ihren super Auftritt auf dem Nürnberg.Pop Festival haben wir uns mit Kenny, JJ und Fabian von der Freiburger Band FATCAT zu einem kleinen Interview getroffen.

HDIYL: Hallo, Kenny, JJ und Fabian von FATCAT. Wie war euer Auftritt auf dem Nürnberg.Pop  Festival gerade, wie hats euch gefallen?

Kenny: Super. Wir sind in den letzten drei Jahren jedes Jahr ein Mal in Nürnberg und es ist immer wieder geil. Ich komme selbst hier aus der Gegend, ich komme aus Fürth eigentlich, und es ist immer wieder schön, in der Heimat zu spielen.

HDIYL: Ihr besteht ja mit 8 Leuten aus einer relativ großen Gruppe. Wie funktioniert das Songsschreiben da? Wer schreibt die Songs und wie tragen die anderen etwas dazu bei?

JJ: Also das Prinzip ist ganz leicht, die Umsetzung manchmal nicht so. Einer bringt ein Konzept mit, oder hat schon einen ganzen Song geschrieben, also eine Form, so Intro, Strophe, Refrain und sowas, oder halt nur das Konzept, und das bringt er dann mit in die Probe. Dort gibt jeder seinen Senf dazu und dann wird ein bisschen ausprobiert und irgendwann entsteht dann ein Song. Und dann kommt er (Kenny) und schreibt nen Text da drauf.

HDIYL: Ok, also die Texte sind immer von dir?

Kenny: Genau.

HDIYL: Wie ist FATCAT denn entstanden, wie habt ihr euch zusammengefunden?

Kenny: Das war vorher eine instrumentale Band. Die haben so Boogaloo gespielt.

HDIYL: Aber die Konstellation war schon immer so?

Kenny: Nee.

Fabian: Irgendwann haben wir alle mal zusammen studiert, Musik, und hatten das nur so ein bisschen als Nebenprojekt neben dem Studium, um uns ein bisschen auszuprobieren. Jahre später kamen wir dann mit ihm (Kenny) zusammen und mit den Bläsern. Und die komplette Philosophie ist dann von diesem instrumentalen Nicht-so-ernst-nehm-Ding zu einer richtigen Band und halt zu FATCAT geworden. Wir haben uns dann auch umbenannt.

HDIYL: Wie hießt ihr vorher?

Fabian: Nicht so wichtig (lacht).

Kenny: Nee, das war ne coole Boogaloo-Band, hat mir sehr gefallen. Und irgendwann ist dann der Ferdi auf mich zugekommen und meinte: „Ey, Kenny, ich hab da so ne Songidee, willst du da einen Text drauf schreiben?“ Und dann hat er das so ein bisschen angetestet. Ich hab den Song aber nie geschrieben

Fabian: Ja, das war irgendein schlechter Song, den wir ihm da vorgelegt haben. Und es lief dann ganz schön holprig erst mal, aber als er dann mit seinen eigenen Ideen kam, wars richtig fett.

14900386_1189188571147056_2855884843767670502_n

HDIYL: Generell ist eure Musik ja nicht so ganz eindeutig in ein Genre einzuordnen. Wie würdet ihr das selber beschreiben, was ist euch wichtig bei eurer Musik? 

Kenny: In unserer Musik fließt ganz viel ein. Wir hören alle unterschiedliche Musik, aber da gibts auch immer wieder Überschneidungen quasi und es ist alles so ein bisschen unter dem Deckmantel vom Funk gehalten. Da fließt ganz ganz viel mit ein.

JJ: Es kommt halt einfach das raus, was raus kommt. Das was man so fühlt.

Fabian: Ja, also das Gefühl vom Funk, aber eher die Musikrichtung von allem anderen.

HDIYL: Könntet ihr ein Erlebnis aus eurer Zeit als Band definieren, das euch besonders im Kopf geblieben ist?

Fabian: Da gibt es natürlich einige. Die kommen auch immer mal wieder auf, wenn wir zusammen unterwegs sind und nostalgisch werden.

Kenny: Was auf jeden Fall ziemlich krass war, war das Jazz-Open in Stuttgart. Wir sind angekommen mit unserem Tourbus und auf einmal ist da diese riesige Jazz-Open Bühne, die war irgendwie so groß wie ein dreistöckiges Haus und es war einfach ein unfassbarer Tag.

Fabian: Also, wir haben als Vorband für Jamie Cullum gespielt. Das war richtig schön. Wir waren auch richtig begeistert, weil wir auch einigermaßen gut ankamen und das nicht so war, dass die Leute uns quasi von der Bühne geklatscht haben.

Kenny: Einigermaßen gut? Es kam richtig gut an. Also wir haben echt sehr, sehr gutes Feedback bekommen.

JJ: Andere Sache, die man noch erwähnen muss: In Nürnberg kann man am besten feiern. Leider ist unser Drummer jetzt nicht da, der würde dazu was erzählen.

HDIYL: Ja, wie gehts dem denn? Der musste in Krankenhaus, oder?

JJ: Das ist etwas komplizierter. Unser Ersatzdrummer musste ins Krankenhaus. Unser ursprünglicher Drummer ist auf der Hochzeit von seiner Cousine oder so.

HDIYL: Achso, ok. Schön, dass ihr trotzdem da seid. Eure neue Single „Glitter and Gold“ ist ja gestern rausgekommen. Worum geht’s in dem Song?

Kenny: Pass mal auf: Da geht’s darum, dass jeder Mensch irgendwie Verantwortung hat, jeder Mensch sollte darauf achten, was er mit seiner Verantwortung macht. Man kann sie ausnutzen, oder man kann was Positives mit seinem Leben, mit seiner Position, machen und das ist so die Kernaussage von dem Song

Fabian: Speziell wenn man Glitter and Gold um sich hat.

Kenny: Genau. Jede Lebenssituation hat so ihre „Vices“ und man sollte sich eben nicht davon ablenken lassen, sondern versuchen, irgendwie ein positives Leben zu führen und von diesem ganzen Glitter, das einen umgibt, nicht ablenken lasse.

HDIYL: Ihr habt dazu auch ein Musikvideo gedreht. Wie ist das so abgelaufen und wie aufwändig war das?

JJ: Das war spontan eher.

Kenny: Was heißt spontan, wir haben zwei Tage gedreht und die Jungs mussten es innerhalb von einer Woche schneiden.

Fabian: Ja, das war wirklich viel Arbeit.

HDIYL: Aber es hat sich gelohnt, ist ein cooles Video geworden. Ihr wart 2014 ja schon mal auf dem Nürnberg.Pop. Wie ist euer Gesamteindruck von dem Festival?

Kenny: Super, also das ist ein cooles Konzept. Mir gefällt, dass so viele Clubs involviert sind und dass die Leute eben die Möglichkeit haben, so viele verschiedene Bands und Locations auszuchecken. Das ist auf jeden Fall eine super Sache für das Nürnberger Nachtleben.

JJ: Und gute Stimmung in der Stadt, also hier im Stadtkern.

Kenny: Was Kultur angeht, hat sich in Nürnberg sehr viel entwickelt, würde ich sagen. Wie gesagt, ich bin aus Fürth und als ich noch hier gewohnt habe, war nicht so viel los und es war auch nicht so „diverse“. Also es hat sich echt sehr, sehr schön entwickelt.

HDIYL: Was schaut ihr euch heute für Bands an? Was findet ihr gut?

Kenny: Ein Kumpel von mir spielt heute, der Roman. Ein Singer/Songwriter.

JJ: Ja, Brickwater.

Kenny: Aber ich bin tatsächlich auf einem Klassentreffen heute Abend, wenn ich ehrlich bin. Was schaut ihr euch noch an?

Fabian: Die eine Band, die vorhin auch bei uns waren. Die Australier. Parcels heißen die. Die wollte ich mir angucken, weil die ziemlich cool sind.

JJ: Australier machen auch vertrickten Sound zur Zeit, da kommt ewig viel Gutes.

Kenny: Die KYTES sind auch gut. Mit denen haben wir auch schon mal gespielt. Coole Truppe.

HDIYL: Dann wünsche ich euch viel Spaß auf dem Festival. Oder auf dem Klassentreffen. Danke für das Interview!

www.wearefatcat.de

www.facebook.com/wearefatcat

 

/ Text: Nicole Freier / Bild: Bing-Hong Hsiao /