Konzertbericht: Giant Rooks in der KIA Metropol Arena
An diesen fünf Musikern kommt aktuell niemand so schnell vorbei. Giant Rooks waren am 6. Februar zu Gast in der Nürnberger KIA Metropol Arena. Innerhalb der letzten drei Jahre startete die Band sowohl national als auch international durch und gewinnt in rasantem Tempo Fans auf der ganzen Welt. Erst im August 2020 erschien das Debütalbum „Rookery“, vergangene Woche folgte das zweite Album „How Have You Been?“. Die gleichnamige Tour begann Anfang Januar in Spanien und führt die Band bis Ende März quer durch Europa. Im April und Mai spielen Giant Rooks dann auch in den USA und Kanada.
Pünktlich um 20 Uhr betritt der Support-Act UCHE YARA die Bühne. Die Sängerin und ihre Band werden in orangenes Licht getaucht. UCHE YARA war unter anderem schon mit Bilderbuch auf Tour und spielte zusammen mit der österreichischen Band auch im Vorprogramm der Rolling Stones. Mit eindrucksvollen Gitarrenriffs und einer starken Stimme erntet die Musikerin aus Österreich viel Applaus vom aufmerksamen Publikum in der KIA Metropol Arena.
Um kurz nach 21 Uhr erlischt das Licht und auf einem LED-Bildschirm oberhalb der Bühne erscheint ein Text, der das Publikum auf das Konzert einstimmt. Kurze Zeit später betreten Giant Rooks die Bühne und die über 3000 Menschen in der Arena brechen in lauten Jubel aus. Der Opener des Abends ist „For You“, ein Song vom neuen Album. Es folgen die Tracks „Heat Up“ und „Bright Lies“. Für „Bright Lies“ tritt Sänger Fred Rabe an eine Trommel und begeistert das Publikum mit einem energiegeladenen Trommel-Solo. Die Stimmung in der Halle ist euphorisch; die Band wirkt ausgelassen und glücklich über das Feedback der Zuschauer:innen.
Die Setlist umfasst einen bunten Mix aus älteren und neuen Songs. So finden sich sowohl bereits vorab veröffentlichte Singles des aktuellen Albums wie „Pink Skies“ und Cold Wars“ im Programm als auch neue Songs wie „Under Your Wings“ und „Flashlights“. Für den Song „Morning Blue“ tritt Fred ans Klavier. Als der Song zu Ende scheint, beginnen die Scheinwerfer auf der Bühne eine wilde Lichtshow, der Song nimmt noch einmal Fahrt auf und die LED-Leinwände blinken grell. Am Ende dieser „extended Version“ des Songs springt die komplette Halle, während silbernes Konfetti in die Luft geschossen wird.
Apropos Lichtshow. An dieser Stelle muss die Bühnen- und Lichtshow von Giant Rooks erwähnt und gelobt werden. Links, rechts und oberhalb der Bühne finden sich schmale, längliche LED-Banden. Der Hintergrund der Bühne ist mit einem riesigen, in Quadrate geteilten, LED-Bildschirm bestückt. Auf diesem erscheinen verschiedene Visuals, aber auch Live-Aufnahmen der Musiker, die aus der Mitte der Halle von einer Kamera eingefangen werden. Dazu kommt eine beeindruckende Lichtshow mit verschiedensten Scheinwerfern, Farben und Effekten. Vor dem Bildschirm steht ein langes Podest, auf dem Schlagzeuger Finn und Pianist Jonathan einen exponierten Platz haben. Mittig steht ein Klavier, das regelmäßig zum Einsatz kommt.
Die Begeisterung für Giant Rooks ist nachvollziehbar. Mit ihrer sympathischen Art, stets einem Lächeln auf den Lippen und ihrer mitreißenden Musik zünden die fünf Musiker aus Hamm ein Feuerwerk auf der Bühne, das direkt in die Herzen der Zuschauer:innen katapultiert wird. Sänger Fred wechselt während des Konzerts regelmäßig die Instrumente, springt von Trommel und Klavier zu Schellenkranz und Gitarre. Auch die Interaktion mit dem Publikum darf natürlich nicht fehlen. So wird die Menge für einen Chor aus „Ohoo“-Rufen in zwei Hälften geteilt, Fred stattet der ersten Reihe einen Besuch ab und die Outros einiger Songs werden deutlich länger gespielt, um das Publikum noch mehr mit Band und Musik zu verschmelzen.
Die Stimmung in der KIA Metropol Arena ist fesselnd. Bei den mitreißenden Songs gibt es im Publikum keinen Halt mehr; es wird laut gesungen und wild getanzt. Die ruhigeren Songs werden von Handylichtern begleitet. Für die Zugabe spielen Giant Rooks unter anderem den neuen Song „Nobody Likes Hospitals“, für den das Spotlight zunächst nur auf Sänger Fred am Klavier gerichtet ist. In einer ruhigen und ergreifenden Version zieht der Musiker die Zuschauer:innen in seinen Bann. Gegen Ende des Liedes wird die Bühne wieder in volles Licht getaucht und der Rest der Band steigt in den Song ein. Der langersehnte und letzte Song des Abends ist „Watershed“, der mit goldenen Konfetti-Schlangen einen gebührenden Schluss des Abends bildet.
Giant Rooks präsentieren auf ihrer „How Have You Been?“-Tour einen perfekten Mix aus beeindruckender Bühnen- und Lichtshow und musikalischen Hymnen. Die über 3000 Menschen in der KIA Metropol Arena verschmelzen und man möchte gar nicht, dass dieser Abend endet. Eines ist sicher: Mit ihrem musikalischen Talent, ihrer erstklassigen Performance und ihrer lockeren, sympathischen Art werden Giant Rooks noch viele Menschen begeistern.
// Text & Bilder: Sarah Weinberg //
