Konzerttipps Dezember ’23
Unsere Dezember-Konzerttipps für die Region Nürnberg und Umgebung. Natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit und aus der Sicht von Musikliebhaber:innen kompiliert.
Adam Barnes + Sarah Walk + Joe Hicks | Mittwoch 6. Dezember | Club Stereo
Es gibt Konzertabende, auf die sollte man sich vielleicht ein bisschen mehr freuen als auf andere Konzertabende. Dieser hier hat auf jeden Fall das Potential dazu. Warum das so ist? Nun ja: ein junger Brite mit langem Bart, eine junge Amerikanerin mit Berklee Abschluss (wie im übrigen auch St Vincent oder Aimee Mann) und noch ein junger Brite, dieses Mal mit Loopstation statt mit Bart, spielen live. Zuerst einzeln, dann miteinander. So steht es in der Ansage. Lohnenswert zur argumentativen Verstärkung der Vorfreude ist der Blick auf die Referenzenliste der drei, die von Supportshows für Sam Fender über die Auszeichnung als „Artist of the Week“ bei der BBC hin bis zu Damien Rice Referenzen geht. Da gibt es eigentlich nicht viele Ausreden. Also: hin da!
Figure Beach + Blue Pine Theatre | Donnerstag 7. Dezember | Club Stereo
Figure Beach haben auch in diesem Jahr kräftig daran geschraubt, ihren Championsleague-Status in Sachen Indierock-Bands aus der Metropolregion zu halten. Ihre jüngst veröffentlichte EP „Drama“ ist ein weiterer Beleg dafür, dass man, auch wenn man aus Nürnberg kommt, klingen kann wie als ob man aus UK kommt. Wir wünschen schon mal gutes Gelingen für 2024, denn es wäre wohl verdient, wenn die Erfolgsspur auch außerhalb von Mittelfranken sukzessive größer werden würde. Und wir freuen uns auf ein schönes Jahresabschluss-Konzert im besten Indiekeller der Stadt, das von Blue Pine Theatre eröffnet wird.
CATT | Dienstag, 12. Dezember | E-Werk Erlangen (Clubbühne)
Eigentlich könnte es schon für den Ticketkauf reichen, zu wissen, dass Catharina Schorling aka CATT beim diesjährigen Reeperbahnfestival gleich zwei der begehrten VIA-Awards („best act“, best album“) mit nach Hause genommen habt. Der VIA (VUT Indie Awards) ist der einzige Kritiker:innenpreis der unabhängigen Musikbranche, mit dem außergewöhnliches, künstlerisches und innovatives Schaffen unabhängig von kommerziellem Erfolg gewürdigt wird. Aber diese beiden Awards kommen ja nicht von ungefähr. Auf einen kurzen Moment eingetaucht: aufgewachsen in einem Drei-Häuser-Dorf in Norddeutschland zwischen Wäldern, Feldern, klassischer Klavierausbildung und Posaunenchören, umgab sich CATT von Kindesbeinen an mit Musik. Bevor sie richtig sprechen konnte, sang sie. Heute wechselt sie mühelos zwischen einer Vielzahl von Instrumenten und begeistert das Publikum mit ihrer immensen Musikalität und Spielfreude, sowohl bei Solokonzerten, als auch mit ihrer unglaublichen Band.
Voodoo Jürgens | Dienstag 19. Dezember | Z-Bau (Galerie)
„Heite grab ma Tote aus“. Dieser Song aus dem Jahre 2016 brachte den österreichischen Künstler sowohl auf hippe Festivals wie dem Dockville als auch in die Feuilletons von Tageszeitungen mit einem durchschnittlichen Leser:innen-Alter von über 55. Es folgten drei Langspielplatten und einige weitere Singles, die im Prinzip nichts daran änderten, dass Voodoo Jürgens ein bunt gemischtes Publikum anspricht – vielleicht mit einem etwas größeren Grauhaar-Anteil. Auch Hipster werden halt älter… live sind die Auftritte des ehemaligen Friedhofsgärtners nach wie vor leider geil. Für jung und für alt genau so wie für hip und unhip.
Nachtkinder | Freitag, 22. Dezember | Club Stereo
Irgendwo zwischen der Energie von Feine Sahne Fischfilet und dem Charme von Annenmaykantereit suchen sich die Nachtkinder aus Nürnberg gerade ihren Platz im Indie. Sie sind gekommen um zu bleiben und haben in diesem Jahr unter anderem bei Bardentreffen (MUZ Bühne) und beim Nürnberg Pop Festival mit einem schwitzigen Abriss in der Kantine gezeigt, das mit ihnen zu rechnen ist. Wer da noch Zweifel hat, bekommt hier die Gelegenheit, die Band nochmal vor dem Jahreswechsel live zu sehen. Wer da keine Zweifel mehr hat kommt eh.
// Text: HDIYL / Bild: Désirée Pezzetta //
