Live / Musik

Nachbericht: Slow Down Festival

Endlich wieder Slow Down Festival. Endlich wieder gemeinsam in der Katharinenruine feiern, tanzen schwofen.

Das Lineup versprach schon mal viel. Mit Lienne, Figure Beach, My Ugly Clementine und Rikas versprach es unterschiedlichste Stilrichtungen, die aber alle mit ordentlich feierbarer Musik anreisen.

Lienne musste ich leider auf Grund einer Terminkollision ausfallen lassen, aber pünktlich zu Figure Beach war ich dann in der schönsten Location Nürnbergs angekommen und wurde direkt von den Socken gehauen. Bislang kannte ich die Jungs nur als We Brought a Penguin, bzw. die neuen Sachen von Spotify.

Aber der Stilwechsel von Folk zu tanzbarem Indie hat ihnen richtig gut getan und schafft wohl auch überregional Aufmerksamkeit. Völlig zu Recht! Auch die langsamen Stücke, wie „Beneath the Pines“ (unbedingt das Video auf Youtube anschauen!) kommen richtig gut und live konnten die Jungs ja schon immer. Da freue ich mich schon sehr auf das, was noch kommen wird.

Nach Figure Beach wurde der Innenhof der Katharinenruine langsam schattiger, dafür bekam die Bühne die Sonne voll ab. Vielleicht glänzte es deshalb bei My Ugly Clementine besonders hinter den Drums. Aber auch sonst glänzte der Österreich-Export. Mitreissende Sounds, die bei mir Erinnerungen an die Pixies weckten, unglaublich tolle Stimmen. Kein Wunder, dass es hier keine Frontperson gibt und sich stattdessen bei den Gesangsparts abgewechselt wird.

Hier wurden wichtige Aussagen, z. B. dass sich FLINTAs, welche sich irgendwie belästigt fühlen sollten, doch bitte direkt auch an der Bühne melden sollen, mit toller Musik gemischt, was ein vollkommen rundes Konzerterlebnis hinterließ. Awareness gepaart mit einem Sound, der einem direkt in die Glieder fuhr. Dann noch ein wunderbares 4-stimmiges Cover von Natasha Beddingfields „unwritten“ und schon stand man am Merch und nahm die Platte mit. Richtig richtig gut!

Als sich dann die Sonne so langsam gen Untergang begab, begab sich der Headliner des Tages auf die Bühne. Rikas sind in der Indieszene schon lange keine Unbekannten mehr und das zeigte sich auch sehr eindrucksvoll. Vom ersten Ton an war das Publikum am tanzen und hatte sichtlich Spaß.

Der Spaß und die gute Laune übertrug sich 1:1 auf die Bühne. Musikalisch irgendwo zwischen Disco (meine Freundin verglich sie mit den Bee Gees), Funk und tanzbarem Indie. Hier wurde der Tortellini Tuesday mal an nem Samstag zelebriert.

Die Menge sang mit und tanzte sich die Füße wund. Sehr sympathische Jungs, die wissen, wie sie ein Publikum bespaßen müssen und vor allem, wie man Musik macht. Selbst ich, der ein Rhythmusgefühl wie ein Stein hat, erwischte mich beim mitwippen und rhythmischen Kopfnicken.

Nachdem man sich hier schon mal richtig eingegroovt hatte, ging es danach für den Großteil der Gäste und Künstler natürlich noch zur Aftershow in den Club Stereo, wo bis zum Morgengrauen weitergetanzt wurde. Auch wenn man natürlich nach so langer Zeit ausgehungert ist und sich nach Livemusik verzehrt, muss man hier neidlos anerkennen, dass das Lineup unglaublich gut zusammengestellt und musikalisch absolut top war.

Ich freue mich schon aufs nächste Jahr!

Text und Bilder: Simon Strauß