Gehört / Musik

Plattenkritik Romano – Jenseits von Köpenick

Pizza Romania, aus Transillvania, er reitet keine Wellen, sondern trägt nur Köpenicker Schuhe von Prada. Doch zurück zum vermeintlich sachlichen Teil, was macht Romano da und was für Botschaften will er uns mit seinem neuen Album überhaupt übermitteln, beziehungsweise hat er eigentlich den Impuls, Storys von sich zu geben?

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Es sieht ganz danach aus. Allerdings sticht einem sofort ins Auge, dass dieses Album, wie ein sehr unaufgeräumtes Kinderzimmer erscheint. Es gibt wenig Systematik, oder um es exakter zu sagen, es besteht nur Systematik innerhalb der Lieder, doch das Gesamtwerk reitet einen ins Chaos. Doch damit geht keinerlei Vorverurteilung einher, denn Chaos birgt manchmal mehr Ästhetik in sich, als pure Systematik. Nun was gibt es in der Welt von Romano? Auf diesem riesen Spielplatz gibt es zum einen >>Köpenick<<. Köpenick gleicht einem giftigen Spielzeug aus China – was die Beatauswahl betrifft-, doch auf der Textebene wird man so verzaubert, dass man meint, es handele sich um Hollywood.

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Allgemein, donnert einem die musikalische Untermalung, von ohrenbetäubend schlecht, bis hin zu feinster Seide aus Kaschmir um die Ohren. Schockierend sind dabei vor allem die ersten beiden Lieder. Besonders beim >>schönen General<< fühlt man sich in den Kindergarten zurückversetzt und meint schlagartig die Reise nach Mexiko spielen zu müssen – Achtung Ihnen wird gleich der Stuhl weggezogen -.

Gleich darauf wird man wieder in die skrupellose Realität des erwachsenen Lebens geschmissen und auch, wenn viele den Refrain von >>Brenn die Bank ab<< als oberflächliche Parole klassifizieren, hat Romano allen Grund dazu, diesem Plan nachzugehen und die Leute dazu zu animieren, kein Sparbuch bei Joko und Klaas abzuschließen. Denn die Frage, die sich stellt, ist doch, wer hier eigentlich mit Parolen um sich wirft, wenn man Werbeslogans hört wie: >>bei uns ist Ihr Geld in guten Händen<<.

Romano kann man hassen oder lieben, oder man spaltet sich im Ambivalenz-Himmel. Doch eines ist sicher, niemand wird Romano mit Gleichgültigkeit begegnen. Insofern bitte kaufen, raufen und immer in die Traufe laufen.

Aufgemerkt ! Im Oktober wird noch ein Interview mit Romano bei uns erscheinen !

 

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Text: Leo Zimmermann