Interviews / Musik

5 Fragen an Arthur Beatrice

Ich muss gestehen, ich war anfangs etwas verwirrt. Nachdem ich „Grand Union“ gehört habe, war ich der felsenfesten Überzeugung, dass Orlando der Sänger ist und ich war entzückt. Nächstes Lied gehört und plötzlich singt da Ella mit ihrer engelsgleichen Stimme. Konnte mich nicht entscheiden, was gefällt mir besser und warum singen jetzt beide? Das war zu viel und entscheiden kann ich mich bis heute nicht. Falls das gerade zu schnell für euch ging, Arthur Beatrice stellen sich erst mal vor:

1. Who are you?

We are Arthur Beatrice, a band from London, who have been writing songs together for the best part of 10 years!

2. How would you describe yourself in 5 sentences?

We are a pop band, essentially, who have always been interested in writing pop songs. There are four of us in the band – Ella, Elliot, Hamish and Orlando and we have known each other since we were at school. We released our first album ‚Working Out‘ in early 2014 and are now ready to release our second ‚Keeping The Peace‘. For us this album has been about challenging ourselves to be more open and honest and pushing our sound to places we never went to with our first record.

3. Tell me your latest news?

Our new album ‚Keeping The Peace‘ comes out on May 20th, and we are doing a European tour shortly after its release. We will be playing shows in Berlin (29.05.), Cologne (31.05.), and Hamburg (30.05.) as well as a few other cities around Europe which we are massively excited about!

4. What kind of musicians do you look up to?

All Sorts. We’ve always had a wide range of influences between us but there are a few which resonate with all of us. Artists like David Byrne, Sade, Bon Iver, Kendrick Lamar and David Bowie have had a massive influence on the way we think about music and the way we write music. For example, when we started making our new record we often had the Talking Heads – Stop Making Sense live film on repeat! We have always been inspired by musicians making classic sounding, emotive pop songs, in their own way.

5. Your favourite album or song at the moment?

A recent collective favourite album would definitely be Kendrick Lamar’s ‚To Pimp a Butterfly‘. It came out when we were recording our new LP and had a big effect on the way we thought about production and arrangement. The way he uses live instruments throughout, all of them engineered so immaculately, opened our eyes a little bit and pushed us on.

Als hätten die vier von meiner Verwirrung gewusst, haben sie sich für das zweite Album festgelegt, dass nur Ella singt. Was für eine gute Entscheidung, denn es bleibt einem nichts anderes übrig, als sich in diese Stimme zu verlieben. In dem einen Moment singt sie so hoch, dass ich mich fast kneifen muss und in dem anderen tief. Es klingt so, als könnte man ihre Stimme mit einem Regler einstellen. Mal ganz hoch, dann ganz tief und zurück in die Mitte. Faszinierend.

Was Arthur Beatrice richtig gut beherrschen, ist, einen Chor passend zu integrieren ohne dass es zu pompös klingt. Mir gefällt, dass ihre Musik etwas Leises an sich hat und man die Lieder dennoch laut hören muss, um alles zu hören. Bei „Grand Union“ zum Beispiel, Ellas Stimme ist leise im Hintergrund zu hören, doch das Lied wirkt erst richtig bei entsprechender Lautstärke.

Nicht ohne Grund fängt es langsam und ruhig an, um so zu enden. Die neuen Songs, die man bis jetzt hören kann, klingen Arthur Beatrice typisch. Gefühlvoll, ruhige, perfekt zum Mitwippen, aber nicht tanzbar. Obwohl sie selbst sagen, dass sie sich vom Debüt „Working Out“ weiterentwickelt und dieses Mal mit neuen Produzenten gearbeitet haben, sind sie sich treu geblieben. Wer immer die Idee zur Zusammenarbeit mit dem London Contemporary Orchestra hatte, sie war genial! Das passt wie die Faust aufs Auge!

Wer auf das Album genauso gespannt ist, wie ich, der merkt sich den 27.05. vor.

Bei Arthur Beatrice war es damals Liebe beim ersten Hören und wird jedes Mals aufs Neue entfacht. Es reicht, wenn ich Emmas oder Orlandos Stimme höre. Sie schaffen, dass ich Gänsehaut bekomme und gebannt ihren Klängen lausche.

www.arthurbeatrice.com
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/ Text: Matilda Pfeil / Bild: Rosie Ellis /