Interviews / Musik

5 Fragen an Her

Heutzutage eine Band zu entdecken geht an jeder Straßenecke und in gefühlt jeder App auf dem Smartphone. Her habe ich über Instagram entdeckt. Ja genau die App, die ja eher für Bilder und kurze Videos bekannt ist. Ich weiß nicht mehr wie genau ich auf die Jungs gestoßen bin, aber das Bild hat mich angesprochen, ich folgte Her und hatte noch keinen ihrer Songs gehört. Monate später, ich folge Her immer noch, sehe ich, wo sie überall spielen, höre zum ersten Mal einen Titel und bin begeistert! Auf dem Reeperbahn Festival hatte ich sie verpasst, doch ich weiß, dass ich die Jungs noch live sehen werde. Als erstes haben sie mir die „5 Fragen“ beantwortet:

1. Who are you?

A French duo inspired by black music from Mr Dynamite to Kanye West.

2. How would you describe yourself in 5 sentences?

• The best way to describe our sound is generous and soulful.
• We are French men expressing ourselves and celebrating love without hiding.
• We feel like two brothers having a working relationship.
• We wish we had written „You can’t always get what you want“ from the Rolling Stones.
• We are excited about 2017 because Chilidish Gambino and Chance the Rapper are going to release a common project.

3. Tell me your latest news?

After a big show for us at Eurosonic and constant studio production working on Her Tape #2 and our debut album, we enjoyed a few days off in Rome and Marocco. The Sahara desert is a true inspiration actually…

4. What kind of musicians do you look up to?

Kanye West, Sam Cooke, James Blake, Dirty Projectors. And in general any musician who pours their soul into their music.

5. Your favourite album or song at the moment?

Solange’s „A seat at the table“ and specifically the song „Cranes in the Sky“.
Kanye West’s „Life of Pablo“ and specifically the song „Ultralight Beam“.

Ich bin gerade etwas ratlos, was ich über Her schreiben könnte. Nachdem ich mir ihre Biografie durchgelesen habe, war ich schon etwas beeindruckt. Ich könnte damit anfangen, dass Simon und Victor, wie auch schon viele andere Musiker, in anderen Bands oder Projekten spielten und dann zusammenfanden und Her gründeten. Wäre eine Möglichkeit. Oder, dass Pharell, genau der Happy Pharell Williams, oder Zane Lowe, ein bekannter englischer Radiomoderator mit einem richtig guten Musikgeschmack, zu ihren Fans gehören. Fans haben sie nicht nur in Frankreich und UK, nein, sie spielten in Amerika, auf dem Great Escape Festival und sogar schon vor ausverkauftem Haus in London. Mehrmals muss hier angemerkt werden. Gerade verzaubern sie das AnnenMayKantereit Publikum als Support Act.

Arte nahm ihr Konzert beim Prix Deezer Adami auf und nach diesen 26 Minuten will ich Her auch mal live sehen. Das Publikum scheint begeistert zu sein.

Bei Her muss ich immer an Hurts denken. Als wären sie die französische Ausgabe, nur ohne den gruseligen Metzgerblick. Musikalisch gefallen mir Her auch viel besser als Hurts! Die beiden Anzugträger wirken elegant, bewegen sich sinnlich und haben auch etwas Verruchtes. Das ist hörbar auf ihrer „Her Tape #1“ EP, sieht man aber auch live.

„Wir wollen zusammen 1 + 1 = 3 sein lassen, wobei die dritte Person Her ist“

Ich bin von Her sehr angetan, weil sie wie Gentlemen rüberkommen, ihre Musik auf der EP schon so vielfältig und dennoch einheitlich klingt und wenn ihre EP schon so gut ist, wie gut wird dann das Debütalbum? Die Abwechslung aus dem mehrstimmigen und sehr hohem Gesang und dem, finde ich, sehr britisch klingendem, Akzent gefällt mir sehr gut! Mal klingt die Gitarre kratzig, laut und schrill, dann wieder sanfter. Diese Gegensätze ziehen sich durch ihre Musik, teilweise auch durch einzelne Lieder.

Kein Wunder, dass ich momentan gefühlt nix anderes höre außer Her…

www.facebook.com/thebandher

/ Text: Matilda Pfeil / Bild: Raphael Frydman /