Plattenkritik: Belle Game – Fear Nothing
Schon mal was von Belle Game gehört? Nein? Ich auch nicht, bis jetzt!
Im September kam erst das neue Album „Fear Nothing“ der kanadischen Truppe heraus und ich habe mir das mal angehört. Um mal etwas Neues anzufangen, schreibe ich zu jedem Track meine ersten Gedanken auf und ich drücke auf play…
Shine:
Gutes Intro, interessant wie sich die Stimme im Laufe des Songs verändert. Von hoch, fast fistelartig, zu „normal“ und mit mehr Kraft dahinter. Guter Einstieg.
Spirit:
Beginnt düsterer als „Shine“ und wird mit jeder Sekunde heller, falls man das zu einem Song sagen kann. Ich mag den Song, der hat etwas von einer Aufbruchsstimmung.
Up Again:
Bis jetzt mein Favorit von den drei Titeln, die ich gehört. Irgendwie harmonieren hier die Stimme und die Melodie am besten. Der hat auch etwas von einer Aufbruchsstimmung bzw. ist eher die Fortsetzung von Spirit. Was kommt denn nach dem Aufbruch?
Yuh:
Ok, ich revidiere meine Aussage wegen der Favoriten. Yuh ist es jetzt. Schon ab der ersten Sekunde nicke ich mit und frag mich, ob da noch ein fancy Beat einsetzt, damit es ab auf die Tanzfläche gehen kann. Es setzt zwar ein Beat ein, der animiert aber nicht direkt, die Tanzfläche zu stürmen. Trotzdem bleibt es mein Favorit bis jetzt. Ich mag das Schmissige daran.
Bring Me:
Aha, hier hat sich also der Tanzbeat versteckt. Ich mag es, dass hier die Stimme etwas ausbricht und ich habe das Gefühl, als würde die Sängerin gerade direkt vor mir stehen und mir ins Gesicht singen. Ein weiterer Favorit auf dem Album.
Low:
Beginnt zurückhaltender als die letzten Songs, doch hat mit die stärkste Coolness auf dem Album. Bis jetzt, kommen ja noch vier…
High:
Der haut mich nicht vom Hocker, finde ich fast etwas langweilig…
I Want Nothing:
Es wird wieder ruhiger, wie zu Beginn des Albums. Ich habe das Gefühl, die Songs würden sich hier ähneln. Als wäre der Zenit schon erreicht und der Hörer wird auf das Ende vorbereitet. Zwei Lieder kommen noch… Das hier gefällt mir auch sehr gut, könnte sich auch zu einem Favorit mausern.
Oh Why:
Gerade noch verträumt aus dem Fenster geschaut, bin ich jetzt wieder mit meiner Aufmerksamkeit dabei. So schnell wie sie da war, verfolg sie auch wieder. Der Track ist eine Art Instrumental und ich lasse meinen Gedanken freien Lauf.
Spaces:
Der letzte Track des Albums. Mit dem Lied wird der Hörer raus in die Welt geschickt. Ich mag es, dass die Aufbruchsstimmung, die ich schon mehrmals spürte, wieder aufkommt. Ich bin motiviert jetzt in den Tag zu starten oder wo immer ich auch hinmöchte. Als würden Belle Game einem sagen „Komm, auf geht’s, machste schon!“.
Im Großen und Ganzen finde ich das Album ganz interessant. Ich habe mich schwer getan, gleich beim ersten Mal zu sagen, ob es mir gefällt oder nicht. Doch je öfter ich es mir angehört habe, desto klarer wurde die Meinung. So eine Stimme hört man nicht alle Tage und sie trägt zur Musik bei. Ich glaube, die Songs würden fast etwas an Individualität verlieren, würden sie von jemand anderem gesungen werden. Ich bin auch ein großer Fan des schlichten Covers. So passt es doch so gut zur Musik, die vielleicht so schlicht daherkommt, aber dennoch facettenreich ist.
/ Text: Matilda Pfeil / Bild: Pressefreigabe /