Plattenkritik: Malky – Where is Piemont
Dafür, dass ich eigentlich ungern Plattenkritiken schreibe, schreibe ich sie in letzter Zeit aber immer öfter. Dagegen wehren, dass gute Alben erscheinen, kann und will ich mich gar nicht und am Ende des Tages ist das ja auch eine gute Übung.
So und jetzt aber zu Malky. Letztes Jahr spielten sie auf dem Melt Festival, auf dem Nürnberg.Pop Festival und dieses Jahr auch auf dem Reeperbahn Festival. Und jedes Mal hatte ich sie verpasst und hörte sie dann immer nur gelegentlich, wenn irgendwo ihre Musik lief.
Mit ihrer Single „Lampedusa“ hatte ich sie wieder auf meinem Schirm. Gut so, denn schon der erste Titel des zweiten Albums „Where is Piemont“ zeigt, dass man in dieses Album reinhören muss. „The Only One“ baut sich mit jeder Minute auf, das Orchester im Hintergrund trägt dazu bei. Es beginnt schon mit dem starken Gesang von Daniel. Da kann man nicht weghören und ist sofort bei der Sache.
Überthema des Albums ist „Italien“ mit seiner Architektur, der Weite, der Wärme und dem Essen. Und wenn man das weiß, hört man das auch raus. Ich wäre da nicht gleich darauf gekommen, hätte eher auf die 70er getippt. So würde sagen, es ist die Mischung aus beidem, die man heraushört und sich durch das Album wie ein roter Faden zieht.
Wein trinke ich nicht, doch für „Where is Piemont“ würde ich es glatt anfangen. Nur damit ich mich mit einem Glas Wein in meinen bequemen Sessel setzen kann und mir das Album anhöre. Als Weinunwissende würde ich einen Rotwein empfehlen. Passend zum Album ist er nicht zu leicht, nicht zu schwer und nicht aalglatt. „Where is Piemont“ ist ein Album mit seinen Überraschungen. In der Mitte des Albums klingt es nach Wildnis und Dschungel, dann wieder nach Italien und ganz orchestral und wieder leise mit „Lampedusa“. Eine Wundertüte, die es zu entdecken gilt.
PS: Live übrigens im Januar im Club Stereo.
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/ Text: Matilda Pfeil / Bild: Max Parovsky /