Interviews / Musik

5 Fragen an J. Bernardt

Wahrscheinlich werde ich für folgenden Satz einen auf den Deckel bekommen. Die belgische und viel gelobte und gefeierte Band Balthazar habe ich mir noch nie so richtig angehört. Doch die Soloprojekte, die aus der Band hervorgehen, kenne ich. Da wären Warhaus (frisch bestätigt fürs Nürnberg.Pop Festival) und J. Bernardt. Letzterer gefällt mir außerordentlich gut und deshalb stellt er sich für euch jetzt vor:

1. Who are you?

My name is Jinte and I make music that goes under the name J.Bernardt. I live in Belgium and earned my money with my other band Balthazar that took a break from touring.

2. How would you describe yourself in 5 sentences?

I’m always making music in a bunker, but still have time enough to make new friends from time to time. I get annoyed by mainstream culture but I do make pop music. I’m a bowling fanatic yet I do not own my own bowling ball. Spicy food is a big no no. I only have black socks.

3. Tell me your latetst news?

My album is finished and ready to be released. Just got back from Japan for a few concerts and I’ve started an evening class of Mexican cooking with only 5 ingredients, which is trickier than it sounds.

4. What kind of musicians do you look up to?

I look up to most of the musicians, everyone seems to know what they’re doing or they act it well. I especially like electronic producers that record acoustic drums.

5. Your favourite album or song at the moment?

Split answer between Damn by Kendrick Lamar album and Chanel by Frank Ocean. Surprise answer goes to Malibu by Miley Cyrus.

Nach den Antworten sind mir die Künstler immer sympathischer als am Anfang. Man bekommt einen Eindruck, wer die Person ist und es ist fast so, als würde man sich gerade mit J. Bernardt unterhalten.

Was man noch über das Debütalbum „Running Days“ wissen sollte, es wurde viel in J. Bernardts Haus in Gent aufgenommen mit dem Ziel, dass es ein DIY Album werden sollte.

Wer die Musik von Balthazar gut kennt, wird hier natürlich besser mitreden können, als ich und vergleichen. Das will ich aber nicht, denn nicht ohne Grund ist J.Bernardt ein Soloprojekt und soll sich ja musikalisch von dem Bandprojekt abgrenzen. „Running Days“ ist synthesizerlastig und mit der tiefen Stimme von Jinte sind das die zwei einprägsamsten Punkte vom Album. Doch je mehr Songs ich mir anhöre, desto mehr werde ich überrascht. Es wird nicht ausschließlich gesungen und es tun sich immer weitere Klangwelten auf. Ich finde es interessant, dass das Albumcover komplett in hellen Tönen gehalten wurde, weil es im Vergleich zur Musik ein Kontrast ist. Hört man sich als erstes das Album an, ohne das Cover zu kennen, würde man eher auf ein in dunklen Farben gehaltenes Cover tippen. Ok, ich würde so tippen. Gefällt mir jedoch sehr gut, dass das Cover ein etwas an der Nase herumführt.

Ein Song, der im Ohr bleibt und der erste Titel, den ich von J. Bernardt hörte, war „Wicked Streets“. Der überzeugte mich ab der ersten Sekunde! Die Melodie, das Blasinstrument (ist das eine Trompete oder ein Saxophon?) und das Musikvideo! Das könnte ich mir mehrfach hintereinander anschauen und mich jedes Mal fragen, warum ich da eigentlich nicht mit am Strand dabei bin? Weil ne Gesichtsmaske auftragen, am Strand tanzen und jemandem durch die Haare kraulen, kann ich auch…

Ob der Jinte live auch wirklich so gut ist, wie die Videos es schon versprechen, werde ich am Donnerstag in Berlin herausfinden. Ich gehe aber mal schwer davon aus, dass es so sein wird. Schließlich steht er ja nicht zum ersten Mal auf der Bühne.

Was ihr aus diesem Artikel mitnehmen könnt, ist folgendes: J. Bernardt hat ein grandioses erstes Solo Album am Start. Hört euch das auf alle Fälle an, wenn es diesen Freitag erscheint.

www.jbernardt.com
www.facebook.com/JBernardtmusic

/ Text: Matilda Pfeil / Bild: Athos Burez /