Konzertbericht: Der Herr Polaris
So wie die Erde in zwei sich gegenüberstehende Pole eingeteilt ist, so kann man auch die Musik von Der Herr Polaris in zwei sich gegenüberstehende Pole einteilen. Mal sanfte, warme Töne, bei denen der Gesang schon fast gehaucht wird, mal energetische Klänge, bei denen die Stimme rauer und energischer wirkt.
Doch so wie die Pole der Erde als Gemeinsamkeit die Kälte haben, so zieht sich auch durch seine Songs der gemeinsame Nenner von nachdenklichen Texten und die Ausstrahlung von Ruhe und Geborgenheit. Seien es Songs über das Leben von zwei Leben parallel, oder das Bier seiner Jugend, sie nehmen einen mit auf eine verträumte Reise in das Innere des Künstlers.
Bei seinem gestrigen Konzert im Club Stereo übertrug sich diese Ruhe und leichte Introvertiertheit auch auf das Publikum. So wie bei seinem letzten Gig, als Vorband der Young Chinese Dogs im Dezember, noch störender Lärm und Unaufmerksamkeit seitens des Publikums vorhanden waren, so unerwartet war die gestrige Stille. Man lauschte einfach den Songs und ließ sich mitnehmen auf die Reise durch die Gedanken und Erinnerungen.
Unterbrochen wurde die Stille nur durch den Applaus, um direkt danach wieder in andächtiges Lauschen zu wechseln.
Es war ein Konzert der anderen Art, es war auf seine eigene Weise etwas Besonderes. Vielleicht lag es auch daran, dass nur wenige Besucher den Weg in den Club Stereo gefunden hatten und auch einige Freunde Brunos (so sein bürgerlicher Name), den Weg aus Augsburg auf sich genommen hatten. Die Atmosphäre war dadurch sehr intim und hatte etwas von einem Wohnzimmerkonzert.
Vielleicht hätte eine volle Hütte dem Ganzen gar nicht so gut getan.
Für mich persönlich war es das erste Konzert in diesem Jahr und ich hätte mir keinen schöneren Anfang wünschen können. Ein netter Künstler, der gute Musik macht und ein Publikum, das den Künstler respektiert und einfach nur genießt. Solche Abende darf 2017 gerne noch mehr bieten.
P.S.: Bruno, danke für den Pfeffi 😉
www.derherrpolaris.de
www.facebook.com/derHerrPolaris
/ Text: Simon Strauß / Bild: Pressefreigabe /