Live / REIN & RAUS

Nachbericht: Everything Everything

Frag mich nicht, wo geht’s lang..

Vergangene Woche bot sich seit knapp zwei Jahren wieder die Möglichkeit eine Privataudienz bei Everything Everything in München zu erhalten. Das Strom war schon zu früher Uhrzeit brandvoll und man hatte nur noch die Chance, sich links an der Wand vorantreiben zu lassen. Wer vor zwei Jahren im Atomic Cafe dabei war, durfte an diesem Abend auf jeden Fall einige Veränderungen diagnostizieren. Es gab ein paar weibliche Frontfans, die bei jedem ‚,Regret’’ Ausstoß von Jonathan Higgs Konfetti in die Luft warfen –sie hatten sehr viel Konfetti-.

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Doch das war erst der Anfang, nach circa 7 Liedern wandelte sich die Stimmung derartig von einem gut gelaunten Zustand zu einer totalen Emotionsbude. Vereinzelte Fans grölten und winkten mit ihrem Bier im Vier-Vierteltakt. Natürlich sind grölende Fans per se nichts besonderes, aber es handelte sich um ein Konzert von Everything Everything und kein 1860 Spiel. Und zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns erst im Prästadium der guten Laune Hölle. Kurzer schwenk zurück zur Band selbst, Everything Everything spielte zunächst nur sauber ihr neues Album, Stück für Stück…

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Dann ging das Spektakel los, passend zum Anstieg der Stimmung startete Everything Everything das Man Alive Feuerwerk. Auch die Band hatte sich vom Publikum anstecken lassen und steigerte ihren Elan zur Höchstleistung. Dann dauerte es nicht lange und mit einem mal stand ein Konzertbesucher auf der Bühne und signalisierte: “Okay Leute, ich habe jetzt Lust auf Crowdsurfen’’. Mit zauderndem Blick wünschte ich ihm alles gute und dass er heil wieder unten ankommen möge. Doch diese Angst war total unbegründet.

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Der Herr wurde nicht nur länger als 10 Sekunden von den umherstehenden Personen getragen, nach kurzer Zeit erklärte sich eine Dame ebenfalls dazu bereit, mal ein bisschen die Hände der Fans nach oben zu bekommen – und sie war nicht die Letzte. Es folgten kurze Pogo Aktionen, Bierduschen uvm. Irgendwie hatte sich das Konzert enorm hochgeschaukelt. Wer Everything Everthing vorher mit Arc in München schon gesehen hatte -oder auf diversen Festivals-, stand auf jeden Fall da und war paralysiert. Denn die standartisierten Everything Everything Fans wippen normalerweise nur hier und da ein bisschen mit und es wird geklatscht, aber mehr als leichtes Hüpfen gab es noch nie.

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Aber ähnlich wie dieser Konzertbericht stand an jenem Abend nicht die Band im Vordergrund sondern ein wahnsinnig tatkräftiges Publikum, dass das Strom zum Abenteuer Spielplatz umstrukturierte.Jonathan Higgs meinte, dass dies bis jetzt das beste Konzert der Tour war und man merkte im Zwischenton, dass es sich hierbei nicht um einen ‚,das sage ich zu jeder Stadt’’ Spruch handelte. Es ist schwierig den Abend als ein Konzert zu bezeichnen. Endstand 2:0 für das Publikum.

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/ Text & Bilder: Leo Zimmermann /