Konzertbericht: Nick Murphy in der Columbiahalle
Ach Chet, oh pardon äh Nick.
Seit Jahren wollte ich schon immer auf ein Konzert von dir gehen. Dann kam der Tag, wir beide in der gleichen Stadt, beide in der Columbiahalle. Zwar nicht alleine, weil noch 3.000 andere Menschen da waren, aber gut.
Du kommst auf die Bühne, ein Intro, kaum Licht. Musik aus, die Band fängt wieder das spielen an, die Bühne wird orange, ja fast Gold erleuchtet und du spielst „Gold“ in einer Version, die ich noch nie gehört hatte und ich hab es geliebt. Weiter gehts in der Setlist, eine Mischung aus den Chet Faker Zeiten und der Neuen, als Nick Murphy. Einen Unterschied habe ich nicht direkt gehört.
Die ersten Lieder musste ich mich selbst kneifen, dass du, Nick, da auf der Bühne stehst. Dass ich dich endlich sehe. Ein bisschen sahst du gestern aus wie ein Pastor. Ein Pastor, der das Publikum mit seiner Musik in Verbindung bringen wollte. Obwohl Verbindung stimmt nicht ganz, denn so richtig spürte ich nix. Irgendwie kam keine Nähe auf. Gut bei 3.000 Leuten ist es vielleicht schwerer als bei 300, eine Nähe aufzubauen. Doch andere Künstler schaffen es auch irgendwie.
Selbst beim letzten Lied vor der Zugabe, als Nick Murphy sich ans Klavier setzte, eine Melodie anstimmte und man erahnen konnte, welcher Song folgen würde – Talk Is Cheap – war eine Distanz da. Ich hatte kurz Pipi in den Augen, aber nur weil ich einen Kacktag hatte und endlich diesen Song, diese Melodie zu hören, Balsam für meine Seele war. Und weil ich an meine Oma denken musste, denn es war einer der ersten Songs, die ich ihr vorspielte.
Wenn mich einer fragen würde, wie ich das Konzert fand, ich müsste überlegen. Berauschend toll war es nicht, super schlecht aber auch nicht. Erstaunlicherweise war es auch nicht so elektronisch, wie ich dachte, dass es werden würde. Das Konzert war gut und ich würde schon noch mal zu einem seiner Konzerte gehen. In der Hoffnung, dass er präsenter ist. Ach und No Diggity wird bitte das nächste mal gespielt, ok?
www.nickmurphymusic.com
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/ Text & Bild: Matilda Pfeil /