Live / REIN & RAUS

Konzertbericht: Nick Waterhouse

Erst ein paar Tage vor dem Konzert erzählte mir ein Freund ganz begeistert von seiner Neuentdeckung Nick Waterhouse. Ich ließ mich von der Euphorie anstecken und hörte mir einige Songs an. Ja, durchaus gute Musik, auch wenn sie nicht ganz dem Genre entspricht, das ich sonst so höre. Aber ich in ja offen für Neues und wenn so ein Konzert neben den großen Städten wie Dresden, Hamburg und Berlin auch in meinem kleinen Erlangen stattfindet, ist das auf jeden Fall ein Grund, sich das mal anzuschauen.

Die Clubbühne des E-Werks in Erlangen erwies sich als ziemlich geeignete Location für das Konzert. Es war mit ungefähr 150 Leuten zwar schon ziemlich voll, aber eben auch nicht zu voll. Grade so, dass man die Gruppendynamik genießen konnte, ohne sich gegenseitig auf die Nerven zu gehen.
Man muss dazu sagen, dass wir den Altersdurchschnitt des Publikums schon etwas gesenkt haben. Aber dass Blues, Jazz und Soul bei der jüngeren Generation nicht allzu angesagt sind, ist ja nun auch nicht unbedingt ein großes Geheimnis. Trotzdem oder vielleicht grade deshalb war die Stimmung sehr angenehm.

Es gab leider keine Vorband, was ich bei einem Konzert für knapp 30 € schon etwas enttäuschend fand. Immerhin gab es aber einen Live-DJ, bevor das Konzert losging, was ja zumindest schon mal besser ist als einfach eine Playlist abzuspielen.

Das Konzert an sich ließ musikalisch aber keine Wünsche offen. Einwandfrei gespielte Instrumente begleiteten Nicks Gesang und eine Backgroundsängerin rundete das Ganze mit ihrer souligen Stimme ab. Ich konnte der Musik von Lied zu Lied mehr abgewinnen und als die Band sich verabschiedet war ich beinahe ein bisschen traurig. Dem restlichen Publikum schien es ähnlich zu gehen, denn der Applaus war riesig. Entsprechend spielte die Band eine Zugabe und im Anschluss sogar noch eine weitere. Ich kann sagen, dass mir das Konzert von Nick Waterhouse sehr gut gefallen hat, und das obwohl die Musik eigentlich so gar nicht der Musik entspricht, die ich sonst gerne höre.

Für mich war es auf jeden Fall ein würdiger – wenn auch relativ später – Konzert-Auftakt für das Jahr 2017.

www.nickwaterhouse.com
www.facebook.com/nickwaterhousemusic

/ Text: Nicole Freier / Bild: Rambo /