Live / REIN & RAUS

Konzertbericht: Schnipo Schranke

Das Erlanger E-Werk hatte eine volle, aber nicht ausverkaufte Clubbühne an diesem Dienstagabend. Die Wahlhamburger Schnipo Schranke waren da, um ihre neue Platte „Rare“ in der kleinsten Großstadt Bayerns vorzustellen.

Auf der Bühne wurden Daniela Reis und Friderike „Fritzi“ Ernst von einem Musiker namens „Ente“ begleitet. Eine feste Besetzung gab es nicht, die Instrumente wurden von diesem Trio munter durchgetauscht.

Das Konzert dauerte beinahe zwei Stunden und beinhaltete so gut wie alle Songs der beiden Alben. Inklusive der Hits: von“Pisse“ über „Schrank“ bis „Cluburlaub“.

Hinter verwischtem Make-up und Leichenblässe glitzerte bei den beiden Protagonistinnen während des Auftrittes immer wieder ein Lachen durch. Mal wegen locker sitzender und wohl zu heftig geschlagener Becken, mal weil dann doch recht oft von Gliedern, Gemächten oder vollgesülzten Teddybären gesungen wird. Das ist ja auch lustig. Als Quasi-Beweis ihres Humors entlocken dann selbst die Melodien der mit Inbrunst gesungenen „Lalalas“ dem ein oder anderen im Publikum irgenwie ein (schiefes Grinsen). Die erste Reihe hatte übrigens den gleichen schwarzen Lippenstift wie die Band auf den Lippen und war sehr textsicher und lautstark.

Ausufernde Ansagen zwischen den Songs wurden eher vermeiden, in den Texten wird ja auch schon genug ausgesagt. Und was soll man noch ausführlich erklären, wenn man über Gangbang mit Animateuren beim Cluburlaub singt. Außerdem müssen ja auch die werten Zuschauer mal durchatmen vom ganzen Mitsingen. Dafür gab es auch öfter Lob und ein Abklatschen von der Bühne.

Musikalisch bewegt sich Schnipo Schrank für mich mit einfachem Schlagzeugspiel und Klavier- und Synthieklängen irgendwo im Bereich NDW mit extra-eingängigen Melodien. Man merkt schon, dass die beiden Damen mal Musik studiert haben.

Insgesamt haben haben Schnipo Schranke an diesem Abend vor diesem Publikum ein gutes Konzert gespielt und die Leute mit einem großen Lächeln zurückgelassen.

/ Text: Barni Trompete, Foto: Simone Scardovelli /