Musik

MABADEMO (April’15)

Ich bin kein großer Fan von Hypes. Wenn eine Band stark gehypt wird, löst das bei mir erst mal das Gegenteil aus. Mir gefällt die dann schon mal aus Prinzip nicht. Diese Einstellung ist leider nicht immer von Vorteil, weil da auch musikalische Schmuckstücke durch die Lappen gehen können. Doch Gott sei Dank komme ich nach einiger Zeit zur Vernunft und lasse mich überreden und am Ende finde ich Band dann super toll. Ich erinnere an dieser Stelle mal an eine alte MABADEMO: The xx.

Mit Bilderbuch, muss ich sagen, ist das was anderes. Die tauchten irgendwann bei mir auf und egal wo ich auch hinschaute, überall waren Bilderbuch. Ich habe es ja schon im Konzertbericht erwähnt, dass ich mir damals ihren Auftritt beim PULS Festival nur kurz angeschaut hatte. Im Nachhinein denke ich, dass meine Zeit noch nicht gekommen war, um zu erkennen, wie gut und raffiniert Bilderbuch sind. Mir waren die damals einfach zu exzentrisch und zu bunt.
Zeiten ändern sich und Bilderbuch sind wieder in aller Munde. Diesmal melden sie sich mit ihrem neuen Album „Schick Schock“ zurück.

Ich habe ihr neues Album schon rauf und runter gehört und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich alle zwölf Lieder jederzeit und überall hören kann. Das kennt jeder, dass man nicht alle Titel auf einem Album genauso mag, wie den ein oder anderen und dann mal Titel überspringt. Passiert mir öfter, aber nicht hier! Ich bin erstaunt, wie außergewöhnlich die Gitarre – meiner Meinung nach ihr Markenzeichen – bei Bilderbuch klingt, und Maurices Stimme finde ich einfach nur genial!

„Diese Musik ist geil, weil sie geil ist“ – Süddeutsche Zeitung

Für ihre Musikvideos haben sie niemand geringeren als den Regisseur Antonin B. Pevny engagiert. Er drehte schon für Moby oder Junip. Mit ihm wird das neue Bilderbuch-Image geschaffen. Plansch oder Maschin sind nur Beispiele für seine Arbeit mit der Band. Maschin wurde mit dem österreichischen Musikvideopreis ausgezeichnet und war beim Miami International Film Festival nominiert! Wenn ich mir ihre Lieder anhöre, und besonders zu Maschin oder OM, habe ich sofort die Musikvideos vor Augen und ich mag das. Auch wenn es schön ist, zu Liedern seine eigenen Bilder im Kopf zu haben, ist es auch mal angenehm, wenn einem die Arbeit abgenommen wird.

Sie spielen mit den typischen Musikvideo-Klischees und setzen sie in einen anderen Kontext. So ist der Pool, der in so manchen Videos schon der Ort für coole Partys war, in Plansch leer und verlassen und nur Maurice liegt alleine auf der Luftmatratze und dann kommen die ganzen Kinder und springen rein. Oder bei Maschin: Das Auto ist das Objekt der Begierde und nicht eine leicht bekleidete Frau vor dem Auto. Das Musikvideo zu „Maschin“ lässt mein altes „Autoliebhaber-Herz“ höher schlagen. Dieser wunderschöne gelbe Lamborghini – ein Traum! Sehr gerne würde ich mal in dieses Auto einsteigen …

Sie haben mich mit ihrer Musik und ihrem Charme um den Finger gewickelt!

Ach und Bilderbuch würdet ihr auch in mein Auto einsteigen, wenn es vielleicht keine sieben Türen und 70 PS hat und nicht gelb ist?

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/ Text: Matilda Pfeil / Bild: Niko Ostermann/