Live / REIN & RAUS

Nachbericht: Maeckes

Es gibt zwei Lager. Die einen meinen, Maeckes wäre perfekt. Die anderen verneinen diese Perfektion und berufen sich darauf, dass sich Maeckes selbst als unperfekt betitelt. Ferner lässt sich erkennen, dass der Künstler nicht gerade spärlich mit seinen Komplexen innerhalb der eigenen Liedtexte umgeht. Es gibt die Unterscheidung zwischen Mensch und Kunstfigur. Maeckes ist ein Freund der Identitätsverleugnung. Der zweite Song des Abends im Columbia Theater Berlin lautet ,,Tilt’’ und wiederholt schallend die Zeile ,,ich bin nicht Maeckes’’.

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In früheren Zeiten forderte Maeckes in einem Song ,,ich will dass alle mich mögen’’. Ob dieses Bedürfnis nun real war oder nicht – es lässt sich schnell herausfinden, dass er diesem Anliegen näherkommt. Chartplatzierung, ausverkaufte Konzerte und jede Menge kreischende Teenies. Maeckes fühlt sich auf der Bühne äußerst wohl, allerdings versteckt er seine Unsicherheit und Zweifelsketten wahrscheinlich unter der Bühne. Wer schafft es schon sich galant und euphorisch als ,,Loser“ zu bezeichnen und dabei atemlos über die Bühne zu schweben.

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Als musikalische Begleitung hat Maeckes erstmals die Plattenspieler in den Keller gesteckt und eine neue Band hervorgezaubert. Der Schlagzeuger, Gitarrist und Bassist schwenken mal nach rechts. Mal nach links. Parallel dazu optimiert Maeckes den Prozess des Crowdsurfens und versucht weitgehend nur Sneakerkontakt mit dem Publikum zu halten. Wenig später wird eine kleine ,,Fuck You Meditation’’ praktiziert.

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Maeckes erzählte noch den Anfang einer kleinen Geschichte. Kurz darauf vergas er vermeintlich, wovon er geredet hatte und sagte dann: ,,manchmal ist der längere, anstrengende Weg der Richtige’’. Wahrscheinlich ist dieser Satz kein Glückskeks-Zitat. Aber ist er von Maeckes? Vielleicht? Wer ist Banksy?

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www.maeckes-musik.de

www.facebook.com/maeckes237/

www.columbia-theater.de

/ Text und Bilder: Leo Zimmermann /