Live / REIN & RAUS

Nachbericht: Masha Qrella & Dirk von Lotzow – Volksbühne Berlin

Vergangenen Dienstag bespielte Masha Qrella die Volksbühne in Berlin. Einleitende Töne gab es von Dirk von Lowtzow, dem Frontsänger von Tocotronic. Die aufgewärmte Halle beherbergte ein dicht besiedeltes Sitzpublikum, welches vom tocotronischen Akustiksound durchströmt wurde.

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Lowtzow erzählte innerhalb der Songpausen, von dem Verlust seines Führerscheins und betonte lächelnd, dass er:

,,zu blöd für diesen Führschein, äh Idiotentest sei’’.

Nachdem der Song Solidarität gespielt wurde, wünschte er sich, dass alle Menschen für das letzte Lied Abstand von ihrer Sitzgelegenheit nehmen sollten. Die Reaktion seitens des Publikums war verhalten und zaghaft. Dennoch hielt der Moment nicht lange an und nahe zu alle solidarisierten sich stehend und sangen schwermütig: ,,Kapitulation’’.

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Fünf Minuten später betraten Masha Qrella die Bühne. Am Vortag hatte die Band noch in Kyoto gespielt. Die Gesichter waren innerhalb des ersten Songs von Tiermasken bedeckt. Links der trommelnde Löwe, rechts ein Pferd am Schlagzeug und in der Mitte bassspielende Maus. Der visuelle Einstieg war durchweg gelungen. Es folgten weitere Überraschungsmomente: Kortez, ein polnischer Pianist, der die Bühne für einen Song übernahm.

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Es kam selten zu Momenten, in denen die letzten Töne von der Bühne ausklangen und der Applaus folgte. Stattdessen gab es meist hypnotische Übergänge zum nächsten Song. Das Wort Übergang erscheint zu abwertend. Nennen wir es Spannungsaufbau. Die Band verstand es, kontrolliert, klar und eigensinnig den Fokus beständig auf sich zu richten. Masha Qrella löst einen internen Flugmodus aus. Man ist für diverse Abschweifungen nicht mehr erreichbar, sondern nur noch gebannt mit dem Blick auf der Bühne.

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/Text & Bild: Leo Zimmermann /