Live / REIN & RAUS

Nachbericht: Theodor Shitstorm

Ich frag dich: „Fühlst du dich so wohl?“ Und du sagst: „Rock’n’Roll“

Theodor Shitstorm haben nicht nur einen der coolsten Namen nach „Fünf Eimer Hühnerherzen“, sondern machen auch einfach sehr geschmeidigen Indie-Rock. Umso verwunderter war ich, dass am vergangenen Montag nur ca. 30 Leute ihren Weg in den Club Stereo fanden.

Eine tolle Band, mit toller Mucke und tollen Texten, die noch dazu Reinhard Mey verehrt und sehr hervorragend covert. Was will man denn bitte mehr?

Klar, es ist Montag, das Wochenende hängt noch in den Knochen, Alkohol und laute Musik sind das, von dem der Körper einem abrät. Aber vielleicht braucht der Körper ja auch eine ordentliche Ladung Mucke um die Gedanken zu sortieren und ein zwei Konterbier um die Leber auf Trab zu halten.

Der Abend begann auch mit einem wunderbar heimeligen Opener. Florian Glässing, nur er, seine Gitarre und ne Drummachine. Musik, die man so wunderbar im Hintergrund bei einem ruhigen Abend mit der Freundin, bei Kerzenschein und Wein laufen lassen kann. Eine angenehme Stimme, alles nicht aufdringlich, sondern eher schlicht gehalten. Fand ich ziemlich gut, muss ich sagen. Wird wohl beim nächsten gemütlichen Abend mit der Freundin laufen.

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Auf das darauf folgende Konzert von Theodor Shitstorm habe ich mich seit Monaten gefreut. Irgendwann wurde mir ihr Song „Rock’n’Roll“ auf Spotify in irgendeinen Mix gepackt und ich war direkt geflasht. Was war denn das für ein geiler Shice? Deutsche Texte mit etwas Tiefgang, irgendwie ne Mischung aus der höchsten Eisenbahn, Element of Crime und Isolation Berlin. Bissl Pop, ne ordentliche Kelle Rock und so ne ziemlich coole Attitüde.

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Haben sie das auch beim Konzert abgeliefert? Aber natürlich! Die Band harmonierte wunderbar. Auch wenn beim Tour-Opening noch nicht alles auf Anhieb funktionierte, so war es eine absolut gelungene Generalprobe, die für die wenigen Glücklichen auch bestimmt noch etwas nachhallen wird.

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Es war ziemlich genau das, was ich mir vorgestellt hatte, nur waren in meiner Vorstellung viel mehr Leute da. Was sagt das über meinen Musikgeschmack? Bin ich zu indie? Ist mein Musikgeschmack seltsam? Muss ich mich in Frage stellen? Ich denke nein! Ihr solltet nur alle viel mehr Theodor Shitstorm hören!

Ich könnte euch jetzt allen vorhalten, was ihr alles verpasst habt, aber eigentlich möchte ich das nicht. Ich möchte, dass ihr das selbst erlebt! Also checkt ab, ob sie in eurer Nähe spielen und geht da hin! Es lohnt sich. Sehr!

www.facebook.com/theodorshitstorm/

/ Text & Bilder: Simon Strauß /