Nachbericht: Why? – Festaal Kreuzberg

Vergangenen Dienstag bespielte die Band Why? aus Kalifornien den Festsaal in Kreuzberg. Wer Why? musikalisch klassifizieren will, scheitert radikal. Die Band schwimmt in einem Meer von Genrewellen, oftmals treiben sie in eine Folk-Indie Richtung, manchmal wird eine Hip Hop Odysee eingeläutet und schlussendlich schmuggeln sich von Song zu Song auch elektronische Klänge an Board.

Kurze Zeit nach dem Beginn des Konzertes wurde proactive evolution gespielt. Zu diesem Zeitpunkt war die Atmosphäre leicht angespannt. Der Augenblick verging, nachdem Teile des Publikums deutlich machten, wie sehr sie darunter gelitten hatten, die Band schon seit fünf Jahren nichtmehr in Berlin gesehen zu haben. Die Setlist bestand aus dem neuen Album und einer großen Portion des allseits geliebten und 2008 erschienen Album Alopecia.

Der Sänger Yoni Wolf verabschiedet sich nach der ersten hälfte des Konzertes von seiner Keyboard-Drum-Installation und wechselt an den Bass. Der Sound wurde durchdringender und gewann an Impulsität, dann folgt eine der letzten Ansprachen: ,,we have only one song left, sorry for that, we work on it’’.

Als Überraschung folgt eine One-Mic-Zugabe, bei der die Lautstärke deutlich geringer, und die Stimmung hingegen weitaus intimer wurde. Die wahre Verabschiedung ging mit dem Song the hollows einher. So vergingen 70 Minuten die im Anschluss mit dem bitteren Gefühl gekoppelt wurden, dass es vermutlich wieder eine Zeit lang dauern wird, bis man einen ähnlichen Hörgenuss erlebt.