Nachbericht: Unter einem Dach Festival
Anscheinend war ich nicht die einzige, die am Freitag zum Unter einem Dach Festival wollte. Bei unserer Verlosung haben viele von euch mitgemacht, danke noch mal an dieser Stelle! Das Line Up konnte sich sehen lassen, die ein oder andere musikalische Perle entdeckt werden und ich mittendrin.
Als erste Band des Abends hat man es nicht immer leicht. Man muss die Aufmerksamkeit aller auf sich ziehen, spannender als das Gesprächsthema sein und sie von draußen nach innen locken. Me & Reas haben das geschafft! Anfangs war das Publikum noch leicht schüchtern, doch dem Charme der Jungs kann man nicht widerstehen und man singt automatisch mit. Ob zu fünft oder zu dritt auf der Bühne – es spielt keine Rolle, grandios sind sie alle mal!
Mit einem Lächeln im Gesicht ging es weiter zu Chefket. Im November spielte er noch im ausverkauften Stereo und jetzt im Saal im E-Werk. Voll war es noch nicht ganz, aber die Show saß trotzdem wie ne eins. Man merkt es einfach, Chefket ist routiniert was Auftritte angeht. Er bringt nicht nur die Mädels zum Jubeln, hinter mir standen ganz große Chefket Fanjungs, die textsicher mit rappen konnten. Seine beiden Backgroundsängerinnen überraschen mich jedes Mal! Diese Stimmen! Zu schade eigentlich „nur“ im Hintergrund zu stehen und etwas zu tanzen. Dennoch ging es weiter – kurze Pause und frische Luft schnappen. Von außen hörte ich noch mein Lieblingslied „Lass gehn“.
Tanzend ging es wieder rein zu Sarah & Julian. Gerade noch mit Tocotronic und Gloria auf Tour, spielten sie auf der Kellerbühne. Die Kellerbühne kann man sich wie ein Amphitheater vorstellen. Hat schon etwas Ungewohntes an sich, so auf die Bands herunterzuschauen. Daran muss ich mich noch gewöhnen! Musikalisch hat es bei mir auch gedauert, bis ich mir meine Meinung bilden konnte. Es war langweilig schön. Der zweistimmige Gesang hat schon etwas, doch mir fehlt da etwas der Pfeffer. Deswegen langweilig schön und ein ganzes Konzert wäre nix für mich.
Weil zeitgleich auch Leyya spielten und ich sie euch erst im „5 Fragen an“ vorgestellt habe, freute ich mich umso mehr auf ihren Auftritt! Im Artikel habe ich schon ihre Introvertiertheit erwähnt, die wurde mir am Freitag wieder deutlich bewusst. Dieses Mal standen sie nur zu zweit auf der Bühne, war auch etwas anderes, und wirkten sehr schüchtern. Es wurde nicht groß mit dem Publikum geredet, hat es aber auch nicht gebraucht. Bei Sophie und Marco könnte man meinen, sie verbringen ganze Tage im Studio ohne wahrzunehmen, wie lange sie schon da sind. Völlig vertieft in die Musik. Mir waren sie etwas zu schüchtern, ich weiß nicht, da hat mir ihr Eurosonic Auftritt besser gefallen. Irgendwas hat gefehlt.
Für mich die letzte Station des Abends war Maeckes. Dieses Mal solo mit Gitarre und Band unterwegs. Der Teil wird sich kurz halten, weil ich zwei Lieder gesehen habe und ich danach gehen musste. Das Licht ging gar nicht. Das tut mir leid, wenn ich das jetzt so schreiben muss, aber mein erster Gedanke war, dass Leute mit photosensitiver Epilepsie den Raum hätten verlassen müssen. Sehr unangenehm für die Augen. Und ich hatte „Strobo Pop“ von den Atzen im Ohr. Musikalisch hat es mich auch nicht vom Hocker gehauen. Tut mir leid Maeckes, doch mit den Orsons gefällst du mir irgendwie besser.
Liebes Unter einem Dach Festival – es war schön mit dir! Ich weiß jetzt, dass ich Sarah & Julian mir nicht noch mal anschauen würde, dafür aber Leyya oder Chefket gerne wieder. Auch wieder was dazu gelernt! Wir sehen uns im nächsten Jahr.
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/ Text: Matilda Pfeil / Bild: DeBing Photography /